2. Der letzte Gang

[171] Reich mir den Kelch! Und deine Hand!

Und komm! Das Dunkel bricht herein.

Die Blätter schauern kühl und krank;

noch wehn sie nicht in unsern Wein.


Kein Auge sieht bei Nacht uns nach

und weint um uns bei Morgenschein –

Reich mir den Kelch! Und deine Hand!

Und komm! Wir werden selig sein.

Quelle:
Clara Müller-Jahnke: Gedichte, Berlin [1910], S. 171.
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