Fünfte Scene.

[22] Die Vorigen. Otto. Bald darauf Kolbert.


OTTO fröhlich.

Jerta! Mutter! Nicht Herr Hugo[22]

Ist im Schloßhof eingeritten;

Fremde sind es! Und sie tragen

Zierlich unsres Landes Kleider,

Reden spanisch. – Ach, die schönen,

Langentbehrten Worte tönen

Wunderlieblich in mein Ohr!

Laß geschwind die Männer vor!

KOLBERT.

Gnäd'ge Frau, ein fremder Herr,

Den des spanischen Gesandten

Diener hat zum Schloß geleitet,

Fragt nach dessen Herrn, dem Grafen

Oerindur.

ELVIRE.

Sein Name?

KOLBERT nachsinnend.

Don –

Sie verzeihn, die fremden Töne

Fassen sich so schwer – ich will –

ELVIRE.

Bleibt! Wer es auch möge seyn,

Sagt, daß wir des Grafen harren,[23]

Und in des Gebäudes beste

Zimmer führt die Fremden ein.

Andre sorgen für's Gefolge


Kolbert ab.


OTTO.

Mutter, laß den span'schen Herrn

Mich begrüßen, nach der Sitte

Seines Landes.

ELVIRE.

Geh, doch frage

Nicht ihn unbescheiden aus,

Wer er sei.

OTTO froh und mit Stolz.

Ein Spanier ist's!

Weiter brauch' ich nichts zu wissen.


Ab.


Quelle:
Adolph Müllner: Dramatische Werke. Band 2, Braunschweig 1828, S. 22-24.
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