Erste Scene.

[5] Saal in König Yngurds Burg. Sturm und Wetterleuchten von außen. Ritter Erichson schlummert in einem Sessel, der Helm liegt neben ihm auf einem Tisch. Ritter Jarl steht ihm gegenüber am geschlossenen Fenster und sieht in das Wetter hinaus. Der Saal ist durch eine in der Mitte hängende Ampel matt erleuchtet.


JARL halb nach Erichson gewandt, den er wachend glaubt.

Das ist, Gott steh' mir bei, des Teufels Wetter!

Mich wundert, daß der Dachstuhl widerhält.

Ich hab' mich umgetrieben in der Welt,

Wie vor dem Wind die abgefallnen Blätter;

Doch solch' ein wunderlich Gemisch von Zeit –

Ich will verdammt seyn, sah ich's je wie heut.[5]

Den Flocken nach, die in den Lüften toben

Wie tolle Weiber, daß man schier nicht weiß,

Ob sie von unten kommen oder oben,

Sollt' man's für Winter halten; aber heiß

Mischt sich der Sommer drein mit seinen Blitzen,

Und wirft sie nach der Thürme Eisenspitzen.

's geht doch dem Wetter, wie dem Menschen: eh'

Sich das entschließt zum Bösen oder Guten,

Giebt's einen Krieg, wie zwischen Feu'r und Fluten,

Und mit den Wolken mischet sich die See.

's kann einer sterben dran, daß er nicht weiß,

Ob er mag kalt seyn eben, oder heiß,

Und – gebt nur Acht – die Welt geht einmal unter,

Weil die Natur im Zweifel sich verliert,

Ob's Zeit ist, daß ihr schwitzet oder friert.


Da Erichson nicht antwortet, tritt er ihm näher.


Ich glaub', er schläft! – He! Ritter! seid doch munter![6]

ERICHSON fährt empor.

Was giebt's? Wer stört die Ruh' der Königin?

Ich hab' die Wacht.

JARL lacht.

Brav, Ritter Erichson!

Ihr seid ein Lehnmann von getreuem Sinn,

Habt ihr die Wacht, so träumt ihr auch davon.

ERICHSON.

Was wollt ihr denn?

JARL.

Ein wenig mit euch kosen.

Ich lieb' die Still' im öden Saale nicht,

Wenn's draußen stürmt, daß schier der Balken bricht,

Und Drach' und Hexe durch den Rauchfang tosen.

ERICHSON.

Glaubt ihr daran?

JARL.

Mitunter. Ihr doch auch?

ERICHSON.

Behüt' mich Gott! Wo denkt ihr hin?[7]

JARL.

Man denket

An Feuer gern, erblickt man ichtwo Rauch.

Krieg ist ein Wagen, den der Teufel lenket,

Wer drinnen sitzt, weiß nicht, wohin er fährt,

Nicht, ob in fremde, ob in eigne Saaten.

ERICHSON.

Ihr macht mir bang. Habt ihr etwas gehört?

Ist schon der König an den Feind gerathen?

JARL.

Nein, doch die Hitze liegt dem Frost im Haar;

Es schneit und blitzt.

ERICHSON.

Was hat das zu bedeuten?

JARL.

So Gott will, nichts.

ERICHSON.

Es trifft sich wohl zu leiten.

JARL.

War's nicht gerad' so in dem Unglücksjahr,

Wo König Ottfried starb?[8]

ERICHSON.

Ja, das ist wahr.

JARL.

Nun seht, wenn ein Komet mit seinem Schweif

Den Sternenhimmel kehrt, als wär's ein Zimmer –

Ich acht' es nicht; allein ich denk' doch immer:

's bedeutet was, nur ist es noch nicht reif.

Kommt nun ein Nordschein, hoch und immer höher,

Gleich einem Strom von Glut und Blut gewallt;

So denk' ich: Schau, der Himmel giebt's schon näher,

Zeigt's Unheil an, so kommt das Unheil bald.

ERICHSON.

Ihr seid nicht klug, Nordlicht bringt kaltes Wetter.

JARL.

Im Frankenland, wo ich mein Schwert geweiht,

Ist von der Zeit das Wetter Namensvetter:

Schlimm Wetter nennen sie dort schlimme Zeit.

Das fällt mir immer ein in schlimmen Zeiten. –[9]

Nun hört einmal, wie es im Schlosse saust,

Daß auf dem Kopf das Haar sich einem kraust!

Kann das dem Lande Gutes wohl bedeuten?

ERICHSON.

Was Possen! Laßt das Wetter Wetter seyn,

's bedeutet nichts.

JARL.

Nun, wenn's auch nichts bedeutet,

Daß Blitz mit Schnee und Frost im Sturm sich streitet,

So trag' ich die Bedeutung mir hinein.

Der Dänenkönig Alf, der kalte Mann,

Der langsam geht, und sicher überwindet,

Das ist der Frost, der Bäch' und Ströme bindet.

Kommt er, so sendet er den Schnee voran,

Der weich und weiß, wie das Gewand der Schwäne,

Sich kindlich schmieget an des Landes Brust.

Der Schnee ist Oskar, welcher unbewußt

In's Herz sich schleicht, gleich einer Kindesthräne;

Den Yngurd, der Normannen Oberhaupt,

'nen Bastard schilt – vielleicht auch selber glaubt –[10]

Indeß ihn Alf, der Dänenfürst, erkennet

Für Ottfrieds Sohn und Norwegs rechten Herrn,

Weil er die Wittwe Ottfrieds Mutter nennet

Die Mutter nun – kein Normann nennt sie gern –

Die Dänentochter, die eilf Monden lang

Dem König Ottfried Haus und Herz beengte,

Und zwischen Vater sich und Tochter drängte,

Bis der Natur gewaltig Band zersprang –

Die Mutter einer Zwietracht, die nicht endet,

Das ist der Sturm, der Schnee und Frost uns sendet.

Der Blitz ist König Yngurd, dessen Schwert

Wie Wetterleuchten auf die Schädel fährt –

ERICHSON fällt lebhaft ein.

Da sprecht ihr wahr! Er ist des Himmels Flamme;

Wer mit ihm focht, der kennt die Furcht nicht mehr.

Sein ist das Reich, er ist geborner Herr,

Entsprang er gleich nicht königlichem Stamme.

JARL.

Da eben sitzt's, wenn's anders wär, wär's besser.[11]

's ist gar was Großes um 'ne Unze Blut

Von Königsart; man glaubt nicht, was sie thut,

Wird gleich die Wange, der sie fehlt, nicht blässer.

ERICHSON warm.

Wie? Ihr könnt zweifeln an des Königs Recht?

Pfui, Ritter Jarl, pfui, schämt euch! das ist schlecht!

Wenn wir nicht auf der Wacht zusammen wären,

Bewies' ich's euch mit meinem guten Schwert.

JARL.

So thät ich auch, wenn ihr der Zweifler wärt;

Allein beweist's 'mal mit der Zunge, laßt 'mal hören!

Das Kronen recht hängt gar an feinen Fäden.

ERICHSON.

Er hat es nun; was nutzt das leere Reden?

JARL.

Wer waren seine Eltern? Bauersleute,

Die friedlich auf der Insel Lessö lebten,

Dem Danland just so nah, wie'm Norderland;[12]

Ich war lang dort, und habe sie gekannt.

Die guten Leute zitterten und bebten,

Wenn man von Fürsten sprach und Fürstenstreite;

Der Yngurd aber, für den Pflug geboren,

Verschlang die Sylben gierig mit den Ohren.


Er bemerkt, daß Erichson sich wieder gesetzt hat, und in Gedanken versunken ist.


Ihr thut das nicht; gleichviel, ich schwatze gerne.

Genug, den Eltern fiel's im Traum nicht bei,

Daß in dem Sohn ein Ritter stecken könnte,

Den einst der Normann seinen König nennte.

Doch daß er nicht zum Bauer tauglich sei,

Das sahn sie ein, und, daß er etwas lerne,

Beschlossen sie – sie hatten's dran zu wenden –

Ihn nach der Schul' auf's feste Land zu senden.

Sie konnten's hier, sie konnten's dorthin thun;

Allein das Schicksal – mag's der Teufel wissen,

Was es damit für ein Bewenden hat:

Es sät für sich, und mäht, und frißt die Saat,[13]

Und Menschenwill' ist doch wohl nur ein Müssen –

Genug, der Yngurd – ja, wo blieb ich nun?

Ihr stört mich stets!

ERICHSON lächelnd.

Habt ihr ein Wort gehört?

JARL ungeduldig.

Ihr hört mich nicht, das ist es, was mich stört;

Kein Mensch spricht gut, wenn keiner darauf merket.

ERICHSON.

Nun, ich will hören, wenn's den Geist euch stärket.

JARL noch ärgerlich.

G'nug, schiffte damals Yngurd nicht nach Norden,

So wär' er auch nicht Ottfrieds Liebling worden,

Nicht König! – Nun sagt an: Giebt das ein Recht zum Thron?

Schifft ihr, wohin ihr wollt, ihr bleibt Herr Erichson.

ERICHSON.

Wie ihr, Herr Jarl. – Ich denke doch, ihr kennt[14]

Ottfrieds, des Helden, förmlich Testament,

Das Yngurd als des Reiches Erben nennt?

JARL.

Will euch beweisen, daß das nichts beweist:

Es ist zerrissen, weil's in Rechten heißt,

Daß Leibeserb' das Pergament zerreißt.

ERICHSON.

Ist Yngurd Erbe nicht durch das Papier,

So ist er König durch die Wahl der Stände;

Denn noch bei Ottfrieds Leben schwuren wir

Die Huldigung in seines Eidams Hände.

JARL.

Der Bauern stand – erinnert ihr euch noch?

Der Bauernstand gab seine Stimm' entgegen.

Er sprach, es tauge nicht, der Abkunft wegen;

Obgleich ein Held, sei Yngurd Bauer doch,

Und wie die Saat werd' er die Völker mähen.

Nun sagt 'mal an: Ist's nicht also geschehen?

ERICHSON steht rasch auf.

Ihr macht mich bös. Wollt ihr den Löwen schelten,

Der sich die Bremsen schüttelt von der Mähne?[15]

Den Eber, der, wenn Doggen ihn umstellten,

Sich ihrer weht, kraft seiner guten Zähne?

Es war das Reich nicht, sondern Irma's Hand,

Um die der Jüngling dient' in Ottfrieds Heeren.

JARL.

Hm! wer 'ne einz'ge Königstochter fand,

Der denkt: der Himmel wird auch's Reich bescheeren.

ERICHSON.

Wenn er's gedacht, was habt ihr dran zu falten?

Gewohnheit wehrt dem weiblichen Geschlecht

Des Königsstamms, auf Norwegs Thron zu schalten;

Im Vaterherzen wohnt ein andres Recht.

Ubo, der Dän', gedachte, kraft der alten,

Schier fabelhaften, Einigung de Kronen,

Von Ottfrieds Grab auf Ottfrieds Thron zu steigen.

Darum gab Ottfried ihn dem Helden eigen,

Der Irma's Farbe trug beim Waffenspiel,

Und Irma's Namen rief im Schlachtgewühl:[16]

Die Tochter sollt' im Vaterhause wohnen.

JARL.

Das gab den ersten Krieg, vor achtzehn Jahren.

ERICHSON.

Gott wog das Recht, und Norwegs Schaale fiel.

Ottfrieds und Yngurds gute Schwerter trieben

In Danlands Mitte Ubo's Heer zu Paaren.

JARL.

Ja, ja! doch Ottfried ließ, mit grauen Haaren,

Sich's beigehn, Ubo' Töchterlein zu lieben.

Den Frieden schloß die sündige Natur,

Und diese Braunhild, die der Höll' entfuhr,

Damit's hier nicht am Muster fehlen sollte

Zu 'ner Stiefmutter, wie sie Satan wollte,

Ward Königin, und Irma ihre Schnur.

ERICHSON.

Der alte Held fiel in des Bösen Stricke;

Er hat gebüßt, ihm brach das Herz vor Gram.

JARL.

War auch zur Unzeit. Bloß zu Yngurds Glücke

Verschied er, eh' der Leibeserbe kam.

Das gab den zweiten Krieg: das Ungeheuer[17]

Von Bürgerkrieg um ungelegte Eier,

Den eigentlich zwei schwangre Weiber führten,

Weil sie Gelust nach Normannsblut verspürten.

ERICHSON auffahrend.

Ihr lästert Irma? Jarl, verwahrt den Mund!

Ich pflege mit den Knauf vom Schwert zu siegeln.

JARL.

Hoho! Man kann ja wohl bei müß'ger Stund'

Ein wenig über das Vergangne klügeln.

Nun sagt 'mal an, ob's nicht gescheidter war,

Daß jede zusah erst, was sie gebar?

ERICHSON.

Das kam Brunhilden zu. War es kein Sohn,

Was Ottfried hinterließ in ihrem Schooße;

So blieb ihr nichts zu suchen auf dem Thron.

Sie traute nicht des Zufalls blindem Loose,

Und rief die Neider Yngurds zu den Waffen,

Dem ungebornen Kinde Recht zu schaffen.

JARL.

Nun, 's war ihr Kind, geboren oder nicht.[18]

ERICHSON.

Ihr Kind! So nannt' es höhnisch das Gerücht,

Das halbe Land schalt es das Vaterlose;

Dennoch focht Yngurd nur um's Zwischenreich.

Selbst nach dem Sieg noch bot er ihr Vergleich;

Sie floh, und schrie, daß Yngurd sie verstoße.

In ihres Vaters trügerischem Haus,

Das wußte sie, blieb ihr der Sohn nicht aus;

Und, kaum gelandet an der Heimath Küsten,

Zeigt sie dem Volk sich, Oskarn an den Brüsten,

Und Ubo muß sich für den Enkel rüsten.

JARL.

Dazu ließ er sich schwerlich lange bitten,

Genug, es gab'nen neuen Krieg, den dritten.

ERICHSON.

Gott wog das Recht, und Oskars Schaale stieg.

JARL.

Sie stieg und fiel zehn Jahre lang, und doch –

Beschaut man's recht, so schwankt die Wage noch.

Nun sagt 'mal an: Was ist herausgekommen,

Daß wir den Bauersmann zum Herrn genommen?[19]

Krieg! Krieg! und –

ERICHSON warm.

Schweigt! Will Yngurd denn den Krieg?

JARL.

Ei nein, den will er nicht, er will den Sieg,

Er braucht den Ruhm, weil's ihm am Rechte fehlt:

Denn etwas will das Volk, woran sich's hält.

Genug, der Bauer –

ERICHSON.

Schweigt! hab' ich gesagt,

Ich duld' es nicht, daß ihr am König nagt.

Er wollte nicht den Krieg, er mußte wählen,

Ob er ihn nah wollt' haben, oder fern.

Nicht jedem Ritter konnt' er das erzählen.

JARL.

Wißt ihr was Gutes, warum wollt ihr's hehlen?

Verteidigt ihn, ich hör' es ja recht gern.

Ubo, Gott sei's gedankt, ist todt; Brunhilde,

Das glaub' ich wohl, ist nach wie vor die wilde:

Allein ihr Bruder, Alf, der Frost – ich wette,[20]

Er liebt das nicht, was ewig glühend ist.

Wir hatten Ruh, wie Müdigkeit im Bette.

Nun sagt 'mal an: Was kümmert uns der Zwist,

Der zwischen Alf und Ostlands Herzog waltet?

ERICHSON.

Was er uns kümmert? Wenn's beim Nachbar brennt,

Ist's da nicht Zeit, daß ihr zu Hülfe rennt,

Und euch vom Leib die nahe Flamme haltet?

Der Däne mißt die Mittel nach den Zwecken.

Gält's Arimbald; wozu warb Alf ein Heer,

Wovon die Zahl de Helme gnüglich wär,

Die Häuser Ostlands all' mit Stahl zu decken?

Den Kopf zu waschen braucht' es keinen Strom.

Doch König Alf ist Bastard Oskars Ohm,

Und wenn er Ostlands Herzog hat geschlagen;

So zwingt er wider Yngurd ihn zum Bunde,

Und bringt den Krieg in unser Land getragen.

JARL.

Schaut! sprecht ihr nicht mit meinem eignen Munde?[21]

Das sag' ich ja! Oskar, der Posthumus

Von Ottfried – Bastard meinetwegen – ist

Ein funfzehn, sechzehn Jahr zu dieser Frist,

Und, was ein jeder von ihm rühmen muß,

Der ihn gesehn, ein Wunderhold von Knaben.

Bringt Alf – der Frost – den zarten Schnee in's Land;

So fürcht' ich, wird er viele Freunde haben:

Ein weicher Herr behagt, das ist bekannt.

Yngurd – der Blitz – fährt dann mit Macht dazwischen;

Doch sagt 'mal an: Was kann der Blitz? Wie? – Zischen,

Und hier und dort 'nen Thurm zu Boden schmettern.

Der Schnee bleibt weiß; der Frost behält die Macht:

Mit einem Wort, daß es zu Zeiten kracht,

Das ist das Best' an unsern Donnerwettern.


Ein heftiger Blitz, der den Saal von allen Seiten erleuchtet, von einem schmetternden, nachhallenden Donnerschlage begleitet. Jarl steht einen Augenblick betäubt.
[22]

Gott steh' uns bei! Das wirft die Welt zu Trümmern! –

Das war ein mörderlicher Schlag, Herr Ritter.

ERICHSON.

Ja, daß es kracht, ist's Beste beim Gewitter.

JARL

Spaßt nicht! Mir bangt, daß was im Schloß geschehn.

Was meint ihr, wenn wir gingen, nachzusehn?

ERICHSON.

Was ficht euch an? Wir haben vor den Zimmern

Der Königin und ihrer Tochter Wacht:

Begiebt sich was, so wird's uns übermacht

Vom Posten, wo –


Ein Trabant tritt ein, Erichson geht ihm einige Schritt entgegen.


Sieh da! Was giebt's, Trabant?

DER TRABANT.

Ein Wetterstrahl schlug in die Todtenhallen –

Ein mächtiger glührother Feuerballen!

Mir war, als hätt's die Wimper mir verbrannt.[23]

ERICHSON.

Hat es gezündet?

DER TRABANT.

Kann's nicht sagen, Herr.

ERICHSON.

Jetzt geht, Herr Jarl, und seht nach Licht und Feuer.


Jarl geht mit dem Trabanten ab. Erichson setzt den Helm auf und schnallt ihn fest. Einige Sekunden herrscht tiefe Stille. Erichson horcht auf, nach der rechten Seite hin.


Regt sich nicht was? – Ist's etwa nicht geheuer?

Die Königin ist wach – sie eilt hieher.


Quelle:
Adolph Müllner: Dramatische Werke. Band 3, Braunschweig 1828, S. 5-24.
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