Neunzehnte Scene.

[21] Vorige. Paddemann.


PADDEMANN hereinstürzend. Herr Major – Herr Major – es giebt Congreß, es bleibt Friede.[21]

MAJOR. So so! Haben sie die 20000 Thaler Schon aufgenommen, Herr Paddermann?

PADDERMANN. Nein, Herr Major, guter Herr Major, nein. – Es bleibt zwar Friede – aber pumpen thut Einem das Geldvolk doch nicht. Aber – die Staatsschuldscheine sind wieder gestiegen, glauben Sie mir, Herr Oberstlieutenant – es bleibt Friede – ruiniren Sie 'nen soliden Bürger nicht. Mein dicker Portier heirathet sich die Milchfrau aus Groß-Ziethen – das kann ja nur im tiefsten Frieden geschehen. Lassen Sie mir doch die Lumperei von 20000 Thaler, ich steigere Sie och nicht in diesem Jahre, wahrhaftig nich Bei Seite. erst nächstens.

MAJOR. Na Paddemännchen, ich habe heute schon mehr auf Frieden spekuliren müssen, und da will ich es mit Ihnen der Consequenz halber auch thun. Wenn Krieg wird, dann gehen wir jungen Leute Den Assessor bei der Hand nehmend. mit Gott für König und Vaterland mit – und thun unsere Schuldigkeit; aber ehe es soweit kommt, wünschen wir, lieber Herr Paddemann –

PADDEMANN mit Haltung. Wie jeder solide und ruhige Bürger Ruhe und Frieden.

JOHANN zum Publikum. Aber Sie können immer ein Bischen Skandal machen.


Der Vorhang fällt.
[22]

Quelle:
Gustav von Moser: Krieg oder Frieden? Berlin [o.J.], S. 21-23.
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