24.


Die beyden Nachtwandler.

[109] Es schlief jemand, der ein Nachtwandler war, bey einem Freunde in einem Bette. Diesem kam es in der Nacht vor, er werde von einem Mörder angefallen. Er faßte deswegen seinen neben ihm liegenden Freund bey der Kehle, und wollte ihn erwürgen. Dieser, ebenfalls im Schlafe, setzte sich zur Wehre, und beyde rangen so lange mit einander, bis sie aus dem Bette fielen. Sie erwachten beyde von diesem schmerzhaften Falle, sie dachten der Sache nach, und legten sich darauf, nach einer friedlichen Erklärung, wieder zur Ruhe.


Fragmente zur A. K und Nat. Gesch. 3tes Päckchen. S. 45.

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 109.
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