17.


Eine sehr mißliche Operation.

[113] Ein deutscher Wundarzt wurde von dem Zaar in Asiatischer Kleidung an eine Sultanin geschickt, um die krebshafte Brust, welche sie hatte, zu untersuchen. Der eifersüchtige Sultan wollte sich lange nicht hierzu verstehen, endlich gab er es aber zu, daß es in seiner Gegenwart geschehen sollte. Er lies den Wundarzt von Verschnittenen mit bloßen Säbeln umgeben, und in dem Augenblick, da er die Brust befühlte, fuhr ihm der Sultan hastig an die Beinkleider, und schwur, daß er ihn in Stücke würde hauen lassen, wenn er fände, daß er unkeusche Begierden habe.

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 113.
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