12.


Ein Gasconier im Hotel Dieu.

[146] In dem Hotel-Dieu zu Paris wurden die Kranken von jeher so schlecht verpflegt, daß nur wenige darinn geheilt wurden, sondern bey weitem die meisten starben. Ein Gasconier, welcher das Unglück gehabt hatte, in dieses Hospital zu kommen, und bey fünf andere in ein Bette gelegt wurde, wurde von dem Arzt gefragt, wie es um ihn stände? Es muß ja ganz wohl um mich stehen, antwortete er mit einem Seufzer, denn Gott hat mir schon eine Wohnung in seinem Hause gegeben.

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 146.
Lizenz:
Kategorien: