18.


Ein Beytrag zur [33] Iatro-mathematica.

Ein Docent wollte im Collegio begreiflich machen, warum den Schwangern im Mutterleibe das Kind leicht zu tragen würde, und sagte: es schwimme ja im liquore amnii, und Körper in einem Fluido verlören ja von ihrem Gewichte!


Dabey fiel mir die Anekdote von jenem Handwerkspurschen ein, der blind auf der Post fuhr, und seinen Ranzen sorgfältig auf dem Schooße behielt.


Der Postillion sagte: legt doch den Ranzen neben euch!


Ja, sagte der Handwerkspursche, wollt ihr denn so gut seyn, und mir meinen Ranzen auch mit fahren?


In Wolfs Versuchen steht einer, der zeigen soll, daß das Wasser um so viel schwerer wird, als ein Körper Gewicht in ihm verliert. Ich habe immer geglaubt, Wolf habe die Deutlichkeit für einen, der Menschenverstand hat, zu weit getrieben, aber ich sehe nun wohl, daß man in unsern aufgeklärten Zeiten nicht zu deutlich seyn kann.


Balding. Neues Magaz. 7. Bd. S. 564.

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 33-34.
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