45.


Parmentier's Kartoffelschmauß.

[143] Herr Parmentier, Apotheker zu Paris, gab vor einigen Jahren ein großes Gastmal, wobey alle Gerichte aus Kartoffeln bestanden.


Erste Tracht.


1) Zwey Suppen, die eine ganz von Kartoffeln, und durchgeschlagen; die andre eine[143] klare Brühe, worin Kartoffelbrodt etwas zergangen war.

2) Ein Kartoffelgericht auf Schiffsmanier.

3) Eine Schüssel auf Art einer weißen Sauce.

4) Eine Andre, à la maitre d' hotel.

5) Die Frucht braun gebraten.


Zweyte Tracht.


Ebenfalls fünf Schüsseln.


1) Eine Pastete.

2) Ein Geröstetes.

3) Ein Salat.

4) Ein Pfannkuchen.

5) Ein anderer Kuchen.


Nachtisch.


1) Ein Käse.

2) Ein Compot.

3) Ein Teller mit Zuckerbrod.

4) Eine Torte.

5) Eine Art Mehlkuchen.


Ferner:


Kartoffelkaffee.

Zweyerley Brod:


Eins von Kartoffeln mit Weizen vermengt, ein lockeres Feinbrod.

Das andre ganz von Kartoffeln.
[144]

Es giebt auch Wein und Branntwein von Kartoffeln. – S. Krünitz ökonom. Encyklop. 35. Th. S. 363.


Parmentier beschrieb nachher seinen Schmauß selbst.


Daß die Kartoffeln ein Aphrodisiacum sind, sagt schon Casp. Bauhin.

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 143-145.
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