Fünfzehnter Auftritt

[314] Titus allein. Später Konrad zurück.


TITUS allein, aufs Herz deutend. Es wird mir a bißl an'n Stich da geben, wenn ich die Constantia sehe; ach, nur dran denken, wie sie g'sagt hat: »Gott, wie abscheulich sieht er aus!« So eine Erinnerung is ein Universalmittel gegen alte Bremsler. Sie soll Kammerfrau bleiben, wo sie will, meine Herzenskammern die bezieht sie nicht mehr, die[314] verlaß ich an einen ledigen Jungg'sellen und der heißt: »Weiberhaß!«


Konrad tritt ein.


TITUS zu ihm. Hat Er mich angemeldet?

KONRAD. Nein, die gnädige Frau diskuriert, und da darf man sie nicht unterbrechen.

TITUS. Aber ich bin ja –

KONRAD. Keine Ungeduld; wart' der Herr da, oder – Nach rechts deutend. in dem Zimmer drin. In einiger Zeit werd' ich sehn, ob es Zeit sein wird, Ihn zu melden. Rechts ab.


Quelle:
Johann Nestroy: Werke. München 1962, S. 314-315.
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