Zehnter Auftritt


[381] Cordula, Natzi, Peppi; Die Vorige.


CORDULA führt Natzi am Ohr herein. Da her, du abscheulicher Bub, du!

NATZI. Ich kann nix davor!

PEPPI. Beste Madame –

CORDULA. Sie wird mit Schand' und Spott davongejagt![381]

NATZI. Sie hat mir Schlingen gelegt, ich kann nix davor!

PEPPI. Das ist nicht wahr, ich bin froh, wenn er mir vom Hals geht.

LENCHEN. Das kann ich bezeugen, auf Schritt und Tritt geht er der Peppi nach.

CORDULA grimmig zu Natzi. So? Na, wart'!

NATZI ängstlich. Ich kann nix davor.

CORDULA zu Lenchen. Mir scheint aber, aus dir spricht die Eifersucht. Untersteh dich, du gehörst für meinen Bruder und nicht für den Natzi; es darf sich nichts entspinnen zwischen euch.

LENCHEN. Ich kann ihn ohnedem nicht leiden.

NATZI. Mir ist sie verhaßt, mit der Lenerl hab' ich nicht das geringste Liebesverständnis.

CORDULA Aber mit der Peppi? Na, ich will dich lernen, mit den Dienstleuten charmieren!

NATZI. Ich kann nix davor.

CORDULA als ob sie etwas suchte. Wo ist denn der Scheckel?

NATZI weinend. Ich soll einen Schilling krieg'n, ich werd's nimmermehr tun.

LENCHEN. Der Pursche verdient Züchtigung.

NATZI schreit.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 381-382.
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