Zwanzigster Auftritt


[405] Eulenspiegel, Natzi, Dorothea; die Vorigen.


NATZI schreiend. Spektakel über Spektakel!

DOROTHEA. Ein böser Geist –

EULENSPIEGEL. Der Satanas –

DOROTHEA Specht erblickend. Ah, da steht er, der Vater!

SPECHT. Nein, jetzt geht er, der Vater! Wankt, ohne sich um die übrigen zu bekümmern, von Hans unterstützt, zur Türe hinaus.

MEHLWURM. Wen habt's ihr fortgeführt?[405]

DOROTHEA. Ich kann vor Angst nicht reden.

NATZI. Mir klappern die Zähnt.

EULENSPIEGEL. Ich glaub', es war der Teufel.

NATZI. Wir waren keine fünfzig Schritt vom Hause, so empfind' ich eine Ohrfeig'n –

DOROTHEA. Hut und Mantel fliegt weg.

EULENSPIEGEL. Und eine feurige Gestalt springt fort.

DOROTHEA. Ich hab' vor Ängsten gar nix mehr g'sehn.

MEHLWURM. Ich weiß genug! Da herrscht Betrügerei! Die Lenerl is durch'gangen! Auf, Ulrich, Natzi, alle Mühlknecht', auf mit mir, und der Lenerl nach!

EULENSPIEGEL beiseite. Die Lenerl is gegen 's Schloß, jetzt führ' ich s' ein' konträren Weg.

ALLE. Nur g'schwind der Lenerl nach!


Alle in größter Verwirrung ab.


Verwandlung


Platz im Städtchen, in der Mitte der Brunnen; rechts und links im Vordergrunde eine Marktbude. Es ist Nacht.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 405-406.
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