Zwölfter Auftritt


[701] Vorige, ohne Bürgermeister.


PEMPERL zu Klaus. Weiter jetzt um a Haus! Zieht sich zu den übrigen zurück, nur Klaus, Emerenzia und Cäcilie bleiben im Vordergrunde.

EMERENZIA staunend. Aber Mann, wie kommst denn in das heilige Gewand?

KLAUS. Der Pater Sebastian hat g'sagt, ich soll tauschen mit ihm, ich hab' ihm meine Uniform geben.

EMERENZIA. Und du hast dich geopfert? – Siehst du es, Cilli!

KLAUS Emerenzia umarmend. Weil ich dich nur wiederhab'.

EMERENZIA. Diese Tat wird dir jenseits kurios –

KLAUS. Ich freu' mich auf nichts, als auf den Jüngsten Tag, du wirst sehen, außer unserer Familie und a paar Beamte, kommt ganz Krähwinkel in d' Höll'. Nach dem Hintergrunde blickend. Aber du, wie s' zusammlaufen da.


[701] Es beginnt Musik im Orchester. Ein großer Gesellschaftswagen fährt über die Bühne, die Krähwinkler bilden, wenn der Wagen hält, ein Spalier von der Klosterpforte bis zum Wagen. Die sämtlichen Ligurianer kommen aus dem Kloster,

und besteigen den Wagen unter folgendem von dem Volke gesungenen.


CHOR.

Wir sehen mit Freuden

Die schwarzen Herren scheiden.

O herrliche Zeiten,

Vorbei ist der Druck.

Das is memento mori

Für d' Brüder Ligori,

O bittrer Zichori,

Kommt's nimmermehr z'ruck.


Der Wagen ist mittlerweile gedrängt voll mit Ligurianern besetzt, das Volk jubelt, der Wagen fährt ab. Klaus, Emerenzia drücken im Vordergrunde händeringend ihr Bedauern aus, und gehen im Vordergrunde links mit Cäcilie ab.

Verwandlung.

Vorsaal im Hotel zum Bock. Mittel- und Seitentüre.


Quelle:
Johann Nestroy: Werke. München 1962, S. 701-702.
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Freiheit in Krähwinkel
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Freiheit in Krähwinkel: Posse mit Gesang in 2 Abtheilungen und 3 Akten / von J. Nestroy (German Edition)