Sechsundzwanzigster Auftritt

[543] Goldfuchs, Zins, Emilie.


EMILIE aus rechts. Vater! Lieber Vater!

GOLDFUCHS. Du wagst es noch, mir unter die Augen zu treten, Entartete?

EMILIE. Was man Ihnen auch über mich gesagt haben mag, es ist vorbei, mein ganzes Leben will ich nun allein Ihrem Tröste weihen.

GOLDFUCHS. Für mich gibt's keinen Trost mehr!

ZINS. Reden wir jetzt von etwas anderm. Die schöne herrschaftliche Wohnung da ist schon vergeben; die Möbeln pfänd' ich, und Sie müssen gleich hinaus.

EMILIE. Wie, Unmensch, Sie weisen meinen Vater auf die Straße?[543]

ZINS lächelnd. Er hat ja Freunde.

GOLDFUCHS. Im Unglück keinen wie jedermann.

ZINS. Wenn Sie wollen, das Quartier grad da unten z' ebner Erd' wird gleich leer werden, auf ein paar Tag' können Sie's haben.

GOLDFUCHS Emilien mit einem strafenden Blick betrachtend. Bist du's zufrieden, da unten?


Emilie schlägt die Augen nieder.


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 2, Wien 1962, S. 543-544.
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