I

Das Ziel, welches der Verfasser des vorliegenden Buches anstrebt, ist: in den Biographien der hervorragendsten Künstler ein Bild der gesamten Kunstbewegung in unserem Jahrhundert zu geben. Sein Werk soll für Deutschland werden, was Vasari für die Geschichte der italienischen Kunst ist. Wenn die ferneren in Aussicht gestellten Bände dem ersten soeben erschienenen gleichen, mögen wir uns einer so wertvollen Bereicherung unserer Literatur freuen. Vor vielen ist Pecht berufen, eine Arbeit dieser Art zu unternehmen. Durch fortgesetztes Studium der künstlerischen Schöpfungen aller Zeiten hat er sich den historischen Sinn und Überblick erworben, dessen es bedarf, um für jede einzelne Leistung den richtigen Maßstab zu finden und[239] die Erscheinungen in ihrem notwendigen Zusammenhang zu begreifen. Der Umstand, daß Pecht selbst ausübender Künstler ist, schützt ihn vor der doktrinären Befangenheit, die den bloß theoretisierenden Kunstkritiker allzu leicht einen einseitigen Standpunkt einnehmen läßt. Um einer Leistung ganz gerecht zu werden, um sich weder durch die Großartigkeit der Intention, über die Mangelhaftigkeit der Ausführung, noch durch eine blendende Mache über die geistige Bedeutungslosigkeit eines Werkes täuschen zu lassen, muß man zu jener Sicherheit des Urteils gelangt sein, zu der nur praktische Erfahrung und die genaue Kenntnis aller technischen Mittel verhelfen. Noch anderes kam hinzu, um Pecht die Idee eines solchen Unternehmens nahe zu legen und ihn für die Ausführung desselben in besonderem Maße zu befähigen: er hat die Künstler, deren Lebensgeschichte er uns erzählt, persönlich gekannt, ist mehreren von ihnen nahe gestanden, und weiß daher die Eigentümlichkeiten ihrer Entwicklung, wenigstens zum Teil, durch ihren Charakter, ihre besonderen Schicksale und die Bedingungen der Zeit, in die ihr Wirken fiel, zu erläutern. Was diesen letzteren Faktor betrifft, so will mir allerdings scheinen, daß Pecht dessen Macht und Wirkung mitunter allzu hoch anschlägt und die künstlerischen Zustände von den politischen und sozialen allzu sehr abhängig macht. Gewiß sind politische Freiheit, nationales Selbstgefühl,[240] Reinheit und Gesundheit des Familienlebens Güter von köstlichem Wert; doch wird es mir schwer, in ihnen die Grundbedingungen zu erblicken, aus welchen eine mächtige Entfaltung aller künstlerischen Kräfte sich notwendig entwickeln muß. Die staatlichen und sittlichen Zustände Italiens im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert waren die schlimmsten, die sich denken lassen; doch konnten sie die Wunderblume der Renaissance nicht hindern, sich herrlich zu entfalten und, unangefochten von all den Greueln rings umher, Himmelsdüfte auszuströmen, die uns noch heute mit Seligkeit erfüllen. Und die Renaissance der deutschen Literatur! Schienen nicht die allgemeinen Verhältnisse in Deutschland im achtzehnten Jahrhundert, der despotische Druck, der auf den Völkern lastete, die in den oberen Schichten der Gesellschaft französierten, im Mittelstande philiströsen Sitten, der allen Klassen gemeinsame Ungeschmack jeden kühnen Aufschwung des Geistes lähmen, jedes ahnende Verlangen nach Schönheit schon im Keim ersticken zu müssen? Nichtsdestoweniger erstanden inmitten solcher Verhältnisse Lessing, Goethe, Schiller, während in unseren um so vieles lichteren Tagen, trotz aller kostbaren Errungenschaften, auf die das heutige Geschlecht mit Stolz und Freude blicken mag, kein Dichter erstehen will, der den Vergleich mit jenen Heroen aushielte. Die Natur hat ihren eigenen Willen und geht ihre eigenen Wege. Von ihrem Belieben,[241] nicht von dem jeweiligen Stande der Dinge, nicht von den Fortschritten auf dem politischen und wissenschaftlichen Gebiete hängt das Erscheinen jener Genies ab, deren gesetzesprühende Werke eine neue Kunstära ins Leben rufen. Sie sind nicht die Söhne, sondern die Beherrscher ihrer Zeit; statt das Gepräge desselben zu tragen, drücken sie ihr das eigene auf. Man spricht von dem Jahrhundert des Phidias – das laß ich gelten! Wer aber trägt großes Verlangen der Phidias des Jahrhunderts zu sein?

Ich kehre von dieser Betrachtung zurück zu dem Buche, das sie veranlaßte. Es enthält acht Biographien. Vier der Meister, mit deren Lebens- und Entwicklungsgang es uns bekannt macht, Cornelius, Ludwig Richter, Ernst Rietschel und Moriz v. Schwind, sind, reich an Ehren wie an Jahren, bereits von der Erde geschieden, nachdem jeder von ihnen auf seinem Gebiete den Kranz errungen. Die vier anderen wandeln noch unter den Lebenden: Anselm Feuerbach und Ludwig Knaus in voller Manneskraft, Gottfried Semper und Fr. Preller, dem Alter nach Greise, aber im Vollbesitz »jener Jugend, welche nie verfliegt«. Ihnen allen wird in diesem Buche Besseres zuteil als eine überschwängliche Apotheose, nämlich ein richtiges Erfassen ihres Wesens und Wollens, ein klares Erkennen der von ihnen angestrebten Ziele und eine von großen Gesichtspunkten ausgehende Würdigung dessen, was sie[242] geleistet und erreicht, des Einflusses, den sie auf das Kunstleben unserer Zeit ausgeübt haben. Mit wohltuender Wärme verweilt Pecht bei ihren Vorzügen und macht dem Leser ihre charakteristische Eigentümlichkeit verständlich, indem er nicht nur ihre Werke eingehend schildert, sondern uns auch die Individualität vergegenwärtigt, die an denselben vielleicht ebenso großen Teil hatte als das Talent. Man merkt es seinen Worten an, welches Herzensgenüge er darin findet, sich zum Dolmetsch des Dankgefühls zu machen, das Tausende und Abertausende in stummen Herzen für sie hegen. Gebietet ihm die Wahrhaftigkeit, der er unverbrüchlich treu bleibt, auch einzelne künstlerische Mängel und Schwächen der von ihm so hochverehrten Gestalten zur Sprache zu bringen, wie dies z.B. bei Cornelius der Fall ist, so klingt durch seinen unverhüllten Tadel noch immer die Bewunderung durch, die dem außerordentlichen Talent auch dann gebührt, wenn sich an demselben eine, sei es durch die Naturanlage, sei es durch unvollkommene Ausbildung verursachte, Lücke nachweisen läßt. Der ganze Abschnitt, welcher Cornelius zum Gegenstand hat, ist vortrefflich, ein historisches Porträt im vollen Sinne des Wortes. Wir sehen den Jüngling in dunkelm Drange ringen und, von seinem patriotischen Gefühl geleitet, dessen Glut durch den Haß gegen die Franzosenherrschaft noch stärker angefacht wurde, sich vorzugsweise altdeutschen[243] Vorbildern zuwenden, sehen ihn dann in Rom, von der antikisierenden Richtung angewidert, sich für eine Weile den Nazarenern, an deren Spitze sein Freund Overbeck stand, beigesellen, und Raphaels Schöpfungen als »die feinsten aller Verführungen, als den wahren Empörungsgeist und Protestantismus« betrachten, sehen ihn nach langem bangen Suchen und Schwanken sich selber finden, sein eigenstes Wesen erkennen und demselben bis ans Ende unerschütterlich treu bleiben, sein ganzes Leben hindurch vom Geiste des Christentums erfüllt, aber fortan durch die Großartigkeit seiner Auffassung und Anschauungsweise vor jeder konfessionellen Beschränktheit geschützt. Der unermeßliche Einfluß, welchen Cornelius auf die deutsche Kunst ausgeübt hat, wird in dem Buch in erschöpfender und überzeugender Weise dargetan, und ihr gegenwärtiger Aufschwung mit Recht auf ihn zurückgeführt, der ihr das Bewußtsein ihrer Würde und ihres hohen Berufes wiedergab.

Die folgende Studie gibt uns Kunde von Ludwig Richters Erdenwallen und charakterisiert den so unendlich liebenswürdigen Künstler, dessen schier zahllose Werke in den Hütten wie in den Palästen das Evangelium der Schönheit verkünden, und die Ahnung ihres Wesens auch in jenen Kreisen vermitteln, in die, ach, nur so selten ein Strahl ihres beseligenden Lichtes dringt. Mit gutem Grunde nennt Pecht ihn den[244] Meister der deutschen Idylle, nur hätte vielleicht mehr hervorgehoben werden mögen, wie bei Richter der Humor, der mit dem klaren Lächeln der Bewußtheit über den Dingen steht, sich so wunderbar mit der vollkommensten Naivetät der Darstellung verträgt. An diese vom Reiz unverwüstlicher Heiterkeit umflossene Künstlergestalt reiht sich eine ernste, seelenergreifende, auf der schon im Leben ein Schimmer der Verklärung ruhte; Ernst Rietschel, der größte Bildhauer, dessen die deutsche Nation sich rühmen kann, der Meister, der wie kein anderer verstand, in der streng realen Erscheinung die ganze Fülle ihres inneren idealen Gehalts zur Anschauung zu bringen. Es ist ein überaus merkwürdiges Lebens- und Charakterbild, das uns hier entrollt wird, ein Kampf des Genius mit den widerstrebendsten Verhältnissen, wie er nicht standhafter durchgerungen werden kann. Nicht standhafter und nicht glorreicher, denn Armut und Entbehrung, ja selbst der Mangel an gehöriger Leitung und Unterweisung, waren nicht imstande, den Funken zu ersticken, der diese Seele mit der jeden äußeren Widerstand besiegenden Kraft der Begeisterung erfüllte. Wie das edle arabische Roß durch alle Wirbel des Wüstensandes den Weg zum labenden Quell findet, so fand Rietschel, nur von einem geheimnisvollen Instinkt geleitet, den Weg, der ihn zur Unsterblichkeit führen sollte. Die von ihm geschaffenen Werke werden der Reihenfolge ihres[245] Entstehens nach aufgezählt, und jedes derselben mit der Sorgfalt der Liebe, die auch den kleinsten Zug zu erfassen und zu deuten weiß, beschrieben. Nicht minder wichtig als diese kritische Würdigung des Künstlers ist die Vertiefung in die Eigenart des Menschen, der ohne je einen ordentlichen Schulunterricht genossen zu haben, bloß durch Umgang und Lektüre die Höhen der edelsten und vielseitigsten Bildung erreicht hatte.

In der meisterhaften Schilderung, welche Pecht von Ludwig Knaus' Talent und Persönlichkeit entwirft, wird vor allem die unendliche Verschiedenheit betont, die zwischen ihm und seinen niederländischen Vorgängern in der Darstellung des Bauernlebens besteht, und die den ungeheueren Fortschritt erkennen läßt, den der Bauernstand auf der Bahn der Gesittung gemacht hat. Während David Teniers, Jan Steen und ihre Zeitgenossen den Bauer nur als Teilnehmer an wüsten Trink- und Raufszenen darzustellen pflegten, sehen wir ihn bei Knaus zum Bewußtsein seiner Menschenwürde gelangt. Er zeigt ihn uns in allen Situationen, die sich aus einem innigen und gesunden Familienleben ergeben können, und wirkt um so sicherer, je freier er sich von jeder falschen Idealisierung und jeder tendenziösen Absichtlichkeit erhält. Wie aus dem Buch ersichtlich, gehört Knaus zu jenen Glücklichen, die ohne Suchen und Irren ihren wahren und eigentlichen Beruf erkennen. Er versuchte sich nicht auf[246] diesem oder jenem Gebiete der Kunst, sondern betrat, wahllos möchte ich sagen, sofort dasjenige, das er nun als Meister beherrscht. Gar manches in der dem großen Architekten Gottfried Semper gewidmeten Studie erinnert an die Künstlergeschichten und Künstlergestalten aus der Zeit der italienischen Renaissance: der von hohen Idealen erfüllte Geist des Mannes wie seine ungeheuere Tatkraft und die leidenschaftliche Bewegtheit seines Wesens, die ihn rastlos vorwärts drängt und treibt und jedes Hemmnis, es komme woher es wolle, rücksichtslos zur Seite stößt. Es ist bezeichnend für Semper, daß er, als es sich für ihn um die Wahl eines Berufes handelte, sich am liebsten dem Ingenieur- oder Kriegsbaufach gewidmet hätte; nur auf besonderes Andringen seiner Eltern entschloß er sich, es mit der Zivilbaukunst zu vertauschen. Ich meine die Städte, die er mit den edlen Werken seiner Kunst geschmückt hat, sollten jenen wie von einer Ahnung geleiteten Beratern noch im Grab ihren Dank votieren. Aber alte Liebe rostet nicht! Im Jahre 1848 brach die unterdrückte Neigung wieder stürmisch hervor und trieb Semper zu jenem unglückseligen Barrikadenbau, für den er mit vieljährigem Exil büßen mußte. Der entscheidende Einfluß, den der Meister auf die Baukunst ausgeübt hat, seine reformatorische Bedeutung ist dem Verfasser der Gegenstand eingehender Betrachtung.[247]

Für Moriz v. Schwinds herrliche Begabung besitzt Pecht ein so feinfühliges Verständnis, daß man die wunderbaren Schöpfungen, die ihr entsprangen, vor sich zu sehen meint, wenn er sie schildert und beschreibt. Ich möchte diese Schilderungen geschriebene Lichtbilder nennen, so getreu geben sie den geistigen Duft und Reiz des Originals wieder. Die Charakteristik Schwinds gehört zu den geistvollsten und glänzendsten Partien des Buches. Sie zeigt uns, wie in dieser genialen Natur der Gefühlstiefe die Lust und Freude an allem sinnlich Schönen, der beflügelten Phantasie ein reiches Maß klarblickenden Verstandes beigesellt war, und wie aus dieser glücklichen Mischung sich jener holde Humor, jene süße und reine Poesie entwickelten, die Schwinds Schöpfungen kennzeichnen. Überaus interessant sind die aus seinen Briefen mitgeteilten Stellen, namentlich jene, die sich auf seine ersten Berührungen mit Cornelius und dessen Schule beziehen, und viele mündliche Äußerungen des genialen, in jedem Moment vollkommen originellen Mannes.

Mit der vollen Achtung und Teilnahme, die einem ungewöhnlichen Talente und einer idealen Richtung gegenüber am Platze sind, wird Anselm Feuerbachs gedacht, dieser nur von ihren Überzeugungen beherrschten Künstlernatur, die ihrem inneren Zuge folgt, ohne sich darum zu kümmern, ob derselbe im Einklang mit der Strömung der Zeit ist, oder nicht. »Viel[248] Feind', viel Ehr'!« Diese Devise scheint mir nicht übel für Feuerbach zu passen, denn an Gegnern, die, wenn sie auch sein Talent gelten lassen, seine Richtung bekämpfen, fehlt es ihm wahrlich nicht, am wenigsten an seiner neuen Heimatsstätte. Pecht meint: Feuerbach sei gerade im rechten Augenblick nach Wien gekommen; ich möchte dies bezweifeln, und glaube vielmehr, daß ein Publikum, welches, wie die Triumphe Makarts beweisen, von der Kunst statt edler Schönheit sinnlichen Reiz, statt tiefen Gedankeninhalts ein magisches Spiel von Farben und Licht zu fordern gewohnt ist, noch sehr lange brauchen wird, um für den Ernst, die Strenge, die künstlerische Keuschheit Feuerbachs empfänglich zu sein. Sollte ich mich darin irren, und der Künstler den Widerstand, dem er auf diesem Boden notwendig begegnen muß, schließlich besiegen, so würde ich darin ein noch weit größeres Glück für meine Landsleute als für ihn erblicken.

Die Biographie F. Prellers bildet den Schluß des Buches. Sie ist die beste Widerlegung jener bis zum Überdruß wiederholten Behauptung: daß die künstlerische Begabung, um zu ihrer vollen Entfaltung zu gelangen, einer rasch und leidenschaftlich bewegten Existenz, einer Umgebung voll heiteren Glanzes und üppiger Schönheit bedürfe. In der kleinen Residenz eines kleinen Landes in höchst beschränkten Verhältnissen, in einer Atmosphäre, die weit mehr danach[249] angetan war, die Phantasie zu lähmen, als sie zu beflügeln, ist Preller nichtsdestoweniger eine Kunstgröße ersten Ranges geworden, hat er sich nichtsdestoweniger einen unvergänglichen Namen erobert – ein schlagender Beweis von der Selbstherrlichkeit des Genies, das, in seinem unaufhaltsamen Entwicklungsdrang die Obhut und Sorgfalt, womit schwächere Pflanzen und Pflänzchen gehegt sein wollen, ohne Nachteil entbehren kann. Eine wahrhaft köstliche Gabe sind die nach Prellers mündlichen Mitteilungen aufgezeichneten Berichte über dessen Jugendzeit, die Beziehungen, in welche der kaum den Knabenjahren Entwachsene mit Goethe und Karl August geriet, die Reise nach den Niederlanden im Gefolge des letzteren, endlich der Aufenthalt in Rom, wo der Gedanke eine Reihe von Landschaften zur Odyssee zu malen zuerst in ihm aufdämmerte. Durch die verschiedenartigsten Umstände wurde die Ausführung desselben jahrzehntelang verschoben. Erst im Jahre 1856 begann der Meister das Werk, das, als es zwei Jahre später auf der historischen Ausstellung in München erschien, seinen Urheber in eine Reihe mit den größten Landschaftern aller Zeiten stellte.

In Wahrheit ist diese Galerie von Künstlerporträten eine Ehren- und Ruhmeshalle deutscher Kunst. Unter den Männern, die sie uns vorführt, ist nicht einer, der ihr Gebiet nicht erweitert, verschönert, bereichert hätte. Unendlich verschieden unter sich, gleichen[250] sie sich doch alle in einem entscheidenden Zug: in der von allem selbstischen Drang abgelösten Reinheit des Wollens, dem Ernst des Strebens, der begeisterten Liebe zur Wahrheit. Wenn es richtig ist, daß die geistigen Spitzen eines Volkes nichts anderes als der höchste Ausdruck, die reinste Blüte der Volksseele sind, dann mag die deutsche Nation mit doppeltem Stolz auf ihre großen Künstler blicken und, von ihnen geleitet, die in der eigenen Brust schlummernden Schätze heben lernen.

Nicht nur dem verhältnismäßig kleinen Häuflein derer, welchen die Kunst eine Herzenssache ist, sondern jedem für den Reiz einer geistvollen Darstellung Empfänglichen, wird das überaus anregende, mit gründlicher Sachkenntnis und liebenswürdiger Wärme geschriebene Buch Genuß und Förderung gewähren.

Quelle:
Betty Paoli: Gesammelte Aufsätze. Wien 1908, S. 239-251.
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