Von Schimpff das 200.

[126] Unrecht Gůt, Bůlschaft verdampt vil.


Geenseit des Mers da beschwůr man ein beseßnen Man. Da fragt der Priester den Tüffel, in welcher Sünd er den Menschen an dem allerliebsten anfecht. Der Tüffel sprach: ›In Gewinnen unfertigs Gůtz und in der Unkůscheit. Wan wir einen darzů bringen, das er unrecht Gůt hat, so sein wir schier sicher, das er unser ist. Wan under Dusenten[126] kum einer recht widerkert in unfertigem Gůt. Und in der Unküscheit; wan sie selten die Sünd gantz verlassen, sie bekümern sich etwan mit den Gedencken und mit den Lüsten.‹

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 126-127.
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