Von Schimpff das 375.

[224] Ein Aff warff den dritten Pfennig.


Es was ein Burger in einer Stat, der fůr zů dem heiligen Grab. Da man uff dem Mer was, da het er sein Deschen neben sich gelegt. Da was ein Aff in dem Schiff, der erwust die Desch und trůg sie uff den Segelbaum und lůgt, was darin war, und was er darin fand, so warff er alwegen das drit in das Mer und zwei Stück in das Schiff. Wan er zwen Plaphart in das Schiff warff, so warff er den dritten in das Mer. Der gůt Bilger laß das Gelt uff, das er in das Schiff warff; hindennach warff der Aff die Desch auch in das Schiff.

Da der Bilger wider heimkam, da sagt er es seiner Frawen, wie es im mit dem Affen gangen wer. Da sprach die Frau: ›Du solt fro sein, das es also gangen ist. Das Gelt, das ich dir zů Stür geben hab, das hab ich uß Milch gelößt, und ist der Dritteil Wasser gewesen. Got der Her hat nit gewelt, das du die heilig Fart mit unrechtem Gůt soltest volbringen. Darumb so hat der Aff den dritten Pfennig in das Mer geworffen.‹

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 224.
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