Von Schimpff das 496.

[286] Wie man raubet am letsten das Bet.


Es lag einer an dem Hinziehen. Da nam jeglicher etwas; der nam ein silberin Kopff, der sechs silberin Löffel, der ein Becher, der das und der ander jens. Da der Siech wider zů im selber kam und begert ein Trunck, da man im zů trincken bracht, da was kein silberin Trinckgeschir da, das man möcht darin schencken, biß hindennach von Schanden wegen zoh einer ein silberin Becher uß dem Bůsen, das man im daruß zů trincken geb.

Also thet ein anderer, der zů spat kam zů einem sterbenden Menschen, da jederman etwas genummen het und nichtz mer da was, und da der anfieng hinziehen, da schüt er in von dem Bet uff ein Strawsack und nam das Bet uff den Rucken und fůr damit darvon.

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 286-287.
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