Anmerkungen des herausgebers.

[725] Eine bibliographie des Faustbuchs giebt die vorrede zu dem werke »Das Volksbuch von Doctor Faust. Abdruck der ersten Ausgabe (1587). Halle, bei Niemeyer 1878« als numer 7 und 8 der »Neudrucke deutscher litteraturwerke des 16 und 17 jh.«

Über die alte ausgabe »Historie von D. Johann Fausten, dem weitbeschreyten Zauberer. Frankfurt a. M., durch Joh. Spies. 1587« vgl. allgemeine zeitung, monatsblätter. 1847, 134.

Ein exemplar dieser ausgabe, übrigens defect, findet sich auf der bibliothek der k. ungarischen akademie in Pest, ein anderes auf der k. k. hofbibliothek in Wien. Vgl. Mittheilungen an die mitglieder des vereins für geschichte und alterthumskunde in Frankfurt a. M. b. 5, n. 3, Mai 1877, s. 391.

Über ein viertes exemplar dieser ausgabe berichtet A. Düning in Quedlinburg in Franz Schnorrs von Carolsfeld Archiv für litteraturgeschichte, Leipzig 1879. 8, 553 f.

Über den Hamburger nachdruck des Faustbuchs von 1587 s. Kelchner in einem vortrage des Frankfurter geschichts- und alterthumsvereins vom 26 Oktober 1869. Zarncke in Braunes neuem abdruck s. v f.

Weitere den zauberer Faust betreffende bücher sind:

Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende u.s.w. D. Johannis Fausti, von Georg Rudolph Widmann, vermehret durch Joh. Nicolaum Pfitzerum u.s.w. Nürnberg 1695. Exemplar in der kais. Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg.

De historie van Doctor Johannes Faustus. Die een uitneemenden grooten Tovenaar in zwarte Konsten was. Van zyn duivelsche verschryvinge, van zyn Onchristelyk Leven, wonderlyke Avonturen, van zyn schrikkelyk en gruwelyk Einde, en Afscheid. Meestendeel uit zyn eigen Schriften byeen vergaderd: Alle Hoovaardigen, Opgeblaazen, Stoute en Goddelooze Menschen als een schrikkelyk Exempel en Waarschouwingen. Uit den Hoogduitschen Exemplaar overgezien, en op væle plaatzen Gecorrigeert, en met schoonen Kopere Figuuren vercierd. 86 seiten und 1 blatt register. Quart. Mit vielen holzschnitten. Ohne ort und jahr. G. H. Weigle hat das buch im November 1839 in Rotterdam erworben und mir zum geschenk gemacht.

Histoire prodigieuse et lamentable de Jean Fauste, grand magicien,[725] avec son testament. Et sa vie épouventable. A Cologne, chez les héritiers de Pierre Marteau. 1712. Ein exemplar in meinem besitz.

Das widmannische buch, »vermehrt durch Joh. Nic. Pfitzer, nebst bericht C. W. Platzii von der greulichen zaubereysünde und einem anhang von den lapponischen wahrsager-paucken, wie auch zauberischen geschichten« ist als neue und verbesserte auflage in 3 theilen Nürnberg bei Endter 1726 erschienen, 840 seiten. Vgl. Oskar Richters in Leipzig 28 bücher-verzeichnis, Leipzig 1879, s. 10, n. 212.

Über Faustaufführungen in Straßburg 1770 s. Erich Schmidt in Franz Schnorrs von Carolsfeld Archiv für litteraturgeschichte 8, 359 f. 1878.

Historisch-kritische untersuchungen über das leben und die thaten Dr. Fausts. Leipzig 1791.

Scenen aus Fausts Leben. Von Schreiber. Offenb. 1791.

Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende des vielberüchtigten Erz-Schwarzkünstlers Johannis Fausti. Erstlich vor vielen Jahren fleißig beschrieben von Georg Rudolph Widmann; hernach übersehen und wieder herausgegeben von Ch. Nikolaus Pfitzer Med. D. Nürnb. A. 1674. Jetzo aber auf's Neue aufgelegt und mit 16 Holzschnitten verziert. Reutlingen, Druck und Verlag von B. G. Kurtz. 1834. Die vorrede ist von Hermann Kurz aus Reutlingen, geb. 1813, die zeichnungen zu den holzschnitten von Wilhelm Eytel aus Kirchheim, geb. 1812, später stadtpfarrer in Friedrichshafen, dann pfarrer in Schwaigern.

Stieglitz in Friedrichs von Raumer historischem Taschenbuch für 1834. 5, 125 ff.

Über die ältesten Darstellungen der Faustsage, von Friedr. H. v. d. Hagen. Berlin 1844. Darüber W. Menzels litteraturblatt 1844; n. 119.

Friedr. Stephans neue stofflieferungen für deutsche geschichte 1, 75. Nordhausen 1846.

Über Simrocks puppenspiel vgl. allgemeine zeitung 15 Juni 1846; Berliner Jahrbücher für wissenschaftliche kritik, October 1846, s. 551.

Le fils de Faust, drame, par Fortuné Guiran, in der Revue nouvelle 1 Oct. 1846.

Eine notiz zur geschichte der Faustsage habe ich in Robert Naumanns Serapeum, 15 Nov. 1846, s. 333 mitgetheilt.

Abdruck der spießischen ausgabe von 1587 durch den freiherrn von Reichlin-Meldegg bei J. Scheible, Kloster 2, 933 ff. 1846.

Über die Faustsage s. monatsblätter zur allgemeinen zeitung. 1847. 133 f. 177.

Über Dasents Theophilus u.a. s. Zacher in der Jenaer allgemeinen litteraturzeitung 17 Sept. 1847.

[726] Das puppenspiel von Dr Faust. Zum ersten mal in seiner ursprünglichen gestalt wortgetreu herausgegeben mit einer historischen Einleitung und kritischen Noten. Leipzig 1850.

Das erste Faustbuch, beschrieben von H. Hartung in Leipzig in Petzholdts Anzeiger 1856, 246.

Das älteste Faustbuch. Wortgetreuer Abdruck der editio princeps des spiesischen Faustbuches vom Jahre 1587. (Unicum im besitz der kaiserlichen Hofbibliothek zu Wien, früher Hermann Hartung in Leipzig gehörig.) Nebst den Varianten des Unicums vom Jahre 1590. (Eigenthum der Bibliothek des herzoglichen Gymnasiums zu Zerbst.) Mit Einleitung und Anmerkungen von Dr August Kühne, Oberlehrer in Zerbst. Zerbst 1868.

Zur Faustlitteratur s. Robert Boxberger in F. Schnorrs Archiv für litteraturgeschichte 7, 146 ff. 176 ff. 1877.

Versuch einer geschichte des volksschauspiels vom Doctor Faust von Wilhelm Creizenach. Halle a. S. bei M. Niemeyer 1878. Vgl. darüber R. M. Werner in Graz in Steinmeyers Anzeiger für deutsches alterthum und deutsche litteratur 5, 89 bis 95.

Deutsche Puppenkomödien, von Karl Engel. Oldenburg 1878. Das 8te heft enthält einen vollständigen abdruck des Faust-puppenspiels nach einem manuscripte des marionettenspielers Wiepking, bei Creizenach O. Vgl. Creizenach in Zarnckes centralblatt 1 Februar 1879, s. 150.

Das volksbuch vom doctor Faust. Abdruck der ersten ausgabe (1587). Halle a. d. S. 1878 bei Niemeyer. Darüber Zarnckes litterarisches centralblatt, 22 Juni 1878, s. 828.

Über die behandlung der vorliegenden ausgabe habe ich folgendes zu bemerken.

Der text schließt sich an die zu grunde gelegte ausgabe von 1674 an und giebt sie ohne wesentliche veränderung wider. Bei der verwilderten darstellung des ganzen, welche sich namentlich in den anmerkungen oft mit großer misachtung von logik und syntax gehen lässt, habe ich auch nicht an die interpunction noch an die schreibung rühren mögen und mich begnügt, in einzelnen besonders dringenden fällen durch leichte besserung und änderung, namentlich der scheidezeichen, dem verständnis nachzuhelfen.

Ich füge noch einige bemerkungen zu einzelnen stellen bei.

5, 10 lies testament. 32 lies Johanne Teutonico.

145 vgl. Göthe, Werke, ausgabe letzter hand 12, 84 f.:


Willst du, mit mir vereint,

Deine Schritte durch's Leben nehmen,[727]

So will ich mich gern bequemen,

Dein zu seyn, auf der Stelle.

Ich bin dein Geselle,

Und, mach' ich dir's recht,

Bin ich dein Diener, bin dein Knecht.


147, 6 Ausgabe von 1695: in einen W.

149, 20 einschichtig. ? = einfach.

160 St Katharina gehörte zu den schutzheiligen von Esslingen. Der hospital stand besonders unter ihrer obhut. Vgl. Joh. Jak. Keller, beschreibung der reichsstadt Esslingen und ihres gebiets, Esslingen 1798, s. 97 ff.

269, 27 lies Büschel Stroh.

378, 22 Fleuch] ? Fluch.

379, 15 welche] ? welches. Eine spätere ausgabe liest welchen.

439 die scene in Auerbachs keller bei Göthe hat dieselben züge.

469, 34 der] Spätere drucke: man. ? der herr.

471, 16 ? hiedurch.

552, 21 ? er.

606 So Göthe: Sie ist die erste nicht. Andere stellen in Göthes Faust, welche wörtlich an unser buch anklingen, zu berühren, behalte ich mir für andere gelegenheit vor.[728]

Quelle:
Pfitzer, Nikolaus: Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß viel-berüchtigten Ertz- Schwartzkünstlers Johannis Fausti [...]. Tübingen 1880 [Nachdruck: Hildesheim, New York 1976], S. 725-729.
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