Nr. 191. Güllen-Kerke.

[188] (Niederdeutsch, Lerbacher Mundart.)


In Lärpche was en Mann, dä het Schubert eheten. Den het de Nacht edrömmet, hei solle da hen gahn up siene Wiesche un solle roen, da wörre sau veele Gold, dat von den Golle könne ne güllen Kerke buet weren. Gat hei hen den Morgen na siener Wieschen un roet. Weil e'n Schur eroet het, sägt e: »Wat sall ek miene Wiesche tenichte roen? Ik finne doch nüscht.« Da deit et en gefährlich Brummen under öne un dröhnt orntig. Dat is dat Gold ewest, wu de güllen Kerke härre konnt von ebut weren. Hei het hernacher noch emal eroet, aber nüscht efunnen, weil et erste mal esproken het, damit het et verscherzet, un't Gold ist wedder retour egahn. Von der Tiet an hett dä Barg Güllen-Kerken.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 188.
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