Nr. 215. Pöhlde.

[208] Bei Pöhlde auf dem Rotenberge ist eine Stelle zu sehen, da hat ein Kaiser heimlich einen Vogelherd gehabt. Auch die Kaiserin Mathilde hat in Pöhlde einmal gewohnet, die hat immer ihre Dienerinnen in den Wald geschicket, damit sie die Vögel haben füttern müssen nach des Kaisers Tode, um seiner Seele Ruhe zu geben.

Die Mönche in Pöhlde müssen zu Zeiten ihrer Sünden wegen umgehen, und dann siehet man sie scharenweise in Pöhlde herumstreifen. Wenn die Leute zu Pöhlde das bemerken, so sagen sie: Die Mönche haben diese Nacht einmal wieder Auflage gehabt.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 208.
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