Nr. 13. Die Schönburg.

[9] Bei der Ludwigs-Hütte (Alten-Brak) liegt die Schönburg, auf dieser befindet sich ein Brunnen und darin ein Kessel mit Schätzen. Wer nachts zwischen 11 und 12 hinkommt, kann ihn heben. Wenn man aber bei der Hebung des Kessels spricht, so versinkt er wieder.

Die Schönburg, die nach Wendefurt zu liegt, soll früher ein Kloster gewesen sein. Von da geht eine Nonne aus, dann durch die Dachslöcher (einen Hartenwald, d.i. Eichenwald) zwischen der Hoppelnberger Gemeine und dem Grubenhai (welches Tannenwälder sind), dann durch mehrere Thäler, durch die Hassel, ein Wasser, wovon Hasselfelde den Namen hat, dann im Wildenhahn, welches Wiesen sind, herauf, und dann nach der Draburg, welche Daseburg geschrieben wird. Sie erscheint besonders Mähern, und wer ihr folgt, kann sie erlösen. Auf der Draburg soll eine Braupfanne voll Geld gestanden haben und nach Elbingerode geholt sein.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 9.
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