Nr. 28. Zwerge auf Hochzeiten und Kindtaufen.

[17] Von den Kindtaufen holten die Zwerge alles fort, wie sie denn auch Eheleute und Verlobte neckten. Eine Sechswöchnerin ging um Michaelis in ihren Garten, der voll von Haselnüssen war, am Berge unweit des Zwergloches. Da hörte sie ein Geräusch und eine Stimme sprach:


Härrst du nich bie'k den brunen Dust un Valdrian,

Eck woll' met diek de Klange gahn,

Et hinderste Enne soll vorne stahn.


Als die Zwerge auf einer Hochzeit in Elbingerode einst unsichtbar alles aufgegessen hatten, kam am andern Tage zu der jungen Frau ein Zwerg und bettelte um die Überbleibsel von der Hochzeit, hatte aber nur seinen Spaß mit ihr. Der Zwergkönig Echwaldus hielt sich in einer Mühle bei Elbingerode auf.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 17.
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