Nr. 252. Frauenruh.

[239] Als das Schloß Hohenstein zerstöret wurde, erhielten die Frauen freien Abzug und die Erlaubnis, mitzunehmen, was sie auf dem Rücken forttragen könnten. Da trug die Gräfin vom Hohensteine den Grafen fort, welcher sonst hätte sterben müssen, ruhete mit ihm auf der Frauenruh und trug ihn dann weiter bis Nordhausen. Er soll nachher der Stammvater des jetzigen stolbergischen und roßlaischen Grafenhauses geworden sein. Auf der Frauenruh sah die alte Deichmann aus Ilfeld die Frau Holle in einem weißen Gewande über die Wiese fliegen.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 239.
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