Nr. 221. Die Steinkirche bei Scharzfeld.

[214] Die Steinkirche bei Scharzfeld ist von einem Schweinehirten mit einem hölzernen Beile im Felsen eingehauen; und doch kann jetzt die beste Stahlfeile nichts davon abhauen. Auch ist hier eine Glocke, die tief verscharret in der Erde gelegen hat, von einer Sau mit zehn Fickeln (Ferkeln) aus dem Boden gewühlet und dann von einem Hirtenmädchen mit einem Haarbande aus der Steinkirche herausgezogen. Dieselbe läutet jetzt noch in Scharzfeld und dabei spricht sie immer:


Su fand,

Jungfernband.


Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 214.
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