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Vom VII. Bächen redet Michelbach also:[80] Es fleust bey dem Blocksberge vorbey die Illa (daher ein Dorff alda im Wald gelegen Ilsenburg heisset) und läufft durch den Wald / theilet sich hernach und treibet an vielen Orten Mühlen. etc. Oben auff dem Berge ist ein klarer Brunn / wobey ein grosser Stein / an welchem vor etlichen Jahren ein grosser Löffel oder Kelle hieng; daß ein jedweder damit auß dem Brunn trincken konte. Dessen Brunnens Wasser aber mitten in den Hundstagen so kalt ist / daß es niemand ins Maul nehmen kan. Mercke / daß auch eben oben auffm Berge ingemein die jungen Bursche und Leute / so Lusts halben hinauff spatzieren / in Gewohnheit haben / ihre Namen in die Steinfelsen / so alda gegenwertig seyn / ein zu graben; und also ihr Gedächtnüsse droben den Posteris zu verlassen. Ja man sol auch solches parietariæ herbæ eine ziemliche Anzahl finden / oder ein grosses Onomasticon antreffen. Wer Lust hat kan hinauff ziehen / und viel gute Stunde drüber verderben in Abfässung eines Catalogi solcher Oribasiorum, er muß aber seinen Nahmen nicht drüber vergessen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 80-81.
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