Was Schlesien mehr für wunderliche Sachen habe / als den Rübezahl.

Unter andern Raritäten / so das fürtreffliche Schlesien besitzet / und sich derselben billich berühmē mag: seyn absonderlich folgende Sachen: So ich dem Gedächtnüs zum besten / unter die Buchstaben des Wortes Geographia ausgetheilet / und sie dran geknüpffet habe: Nemlich[1]


  • I. Gemmæ, oder Edelgesteine.
  • II. Eruditi, oder gelahrte Leüte.
  • III. Ollæ nascentes, oder zwerg Töpffe.
  • IV. Gigantæus Mons, oder Riesen-Gebirge.
  • V. Rüben Zahl.
  • VI. Axungia Solis, oder gesiegelte Erde.
  • VII. Pannus lineus oder Schlesisch Schier.
  • VIII. Herbæ, oder köstliche Kräuter.
  • IX. Ignitæ aquæ, seu Thermæ, oder warme Bäder.
  • X. Aurum fluviatile, oder gediegen / und gewaschen Gold.

Zum ersten / seyn Gemmæ, oder köstliche Edelgesteine: an welchen es ihr gar nicht mangelt: Sintemahl sie auch an Uffern / unter dem Sande des Wassers / so aus dem Gebürge herfür fleüst / hin und wieder gefunden werden: Und zwar die schönsten / auff der Iser Wiese / sonderlich bey Böhmen: Dannenhero ein vornehmer Schlesischer Poet:


– – Fluit Isara iaspide multô:

Isara, qui nostris quanquam sit montibus ortus.[2]

Gemmiferam tamen amne vebens prædator arenam

Bojenum limphis ditat furacibus Albim.


Die Iser ist sehr reich an vielen Jaspis Steinen;

Doch / ob sie schon allhier aus unsrer Berge schreinen

Die Edle Schätze stillt; so führt sie dennoch die

Der Böhmschen Elbe zu / daß sie mit solcher Blüh.


Entschüldigung:

Ey Lands-Mann! wehr es nicht / daß ich mit diesen Schätzen

Und Morgengab' als Braut / den Elb Strom mag ergetzen.

Es bleybt dir gar genung: ich will in diesem Stück

Wohl keine Diebin werd'n: beym Rübezahl steht dein Glück.


Weiter / und in specie noch mehr / lesser sich in ihrē Eigenthume auch befinden der Demant / und zwar nicht der schlechteste; sondern solcher / welcher[3] auch dem Indianischen kaum / als nur an der Härte / weichet. Eben falls ist bey ihr auch anzutreffen der Achates, Aethites, Ametistus, Carbunculus, Carniolus, Crystallus, Gemma Huja, Hyacinthus, Magnes, Onychites, Rubinus, Sapphirus, Sardonyx, Topazius, Turchesia, Ja auch Perlen: wie sie nach der Reige also kürtzlich gesetzet werdē vom Nicolao Henelio, in Silesiographia p.m. 17, 18. und vom Caspar Schwenckfeldio in einem besonderen Buche / de fossilibus Silesia weitleüfftiger erkleret und beschrieben wird. Die meisten möcht man wohl auff folgende Art / abermal in dem Worte Geographia einschliessen / und also abfassen:


Gemmea Huja.

Ætites.

Onychites.

Crystallus.

Rubinus.

Adamai.

[4] Polodixis seu Magnis.

Hyacinthus.

Iaspis.

Achates.


II. Uber solche Edelgesteine / hat es auch in Schlesien noch Edlere und fürtrefflichre hochgelahrte Leute / theils gehabt / und stoltzieret auch noch theils anietzo mit solchen. Wie etliche / zu seiner Zeit, Schwenckfeldius nach d' Länge benennet hat / in contracta Geographia Silesiæ, ante Stirpes. Aus welchen folgende nicht die Un-Edelsten seyn / als:


Grunæus.

Experientiss, Sennerius.

Opitius.

Gerstmannus.

Reusneri.

Abrab. Bucholzerus.

Pitiscus.

Hessus.

I etut Treüelerus.

Aurifaber, etc. etc. etc.[5]


Doch wer wolte alle Geistreiche / und erfahrne Gemüther erzehlen mögen? Sintemal sie in keiner geringen; sondern unsäglichen Anzahl seyn. Und warümb solches nicht? fehlet doch fast keinem Schlesier es an stadtlichen Zuneigung. Philippus Melanchthon soll offtmals / in täglichen Gespräche / die Schlesier gelobet und gerühmet haben: Daß sie beredtsahme Leüte und gute Redner weren: Sie weren auch fürtreffliche Poeten / und liebliche Musici. Ja was mehr ist; die Astrologi halten es dafür / das Schlesien unter den himmlischen Zeichen der Jungfrauen / und unterm Mercario gelegen sey. Und zwar so seyn die Gemüther / sampt der geschickligkeit der Einwohner (welche gemeinlich das Mittel haben / zwischen den Sanguinischen / und Melancholischen Temperament,) der Art des Himmels und der Lufft nicht sehr ungleich. vide Schickfusium, l. 4. Chron. Siles. p.m. 50 [6] item Schwenckfeldium in Silesiograph. ante Stirpes mit wenigen / nach den Curaum, in Annal. Siles. part. I.


Est Gens astuta, sagax, prudens, industria, solers;

Provida consiliô, Legum Jurisque perita;

Corpore, mente valens, animô vigil, ore venusta,

Membrorum levitate vigens, patiensque laboris,

Prompta manu, sermone fluens, avidissima laudis.


vide Christ. Gveinzium in brevi lasalas graphia, th. 1. in fin. das ist:


Die Schlesier in gemein / seyn Kluge / Weise Leüte /

Ein arbeitsammes Volck / so nicht auff einer Seite

Vom Rechte abeweicht: Recht ist ihr Leib und Muth /

Sie seyn leicht / stark / beredt / schön / lobbegierig gut.[7]


III. Drittens gibt es irgends wo singularitäten; so sind wohl solche auch in Schlesien an den Ollis oder Vrnis Fossilibus Erdtöpffen / gewachsenen Töpffen / oder zwergtöpffen (wie sie so von Schwenckfelden p. 406. in foss. Silesiæ l. 3. benahmet werden,) zu ersehen wie wir denn alhier nur ein wenig darvon hören wollen. Erstlich waß Henelius d.l.p.m. 17. darvon schwatzet: An vielen ordten bey Guben Sommerfeld / auch bey Maßel in Trebnitz / (Schwenckfeld setzet auch hinzu Seravium) werden auff den Berglein oder Hügeln / welche mann Töppel-Berge heist / unterschiedliche Töpffe auß gegraben: Vnd sonsten auch von allerhand arten / Irrden Geschirr / das gantz feucht / naß und weich ist / wenn mans flugs angreiffet; alsobald es aber an die Lufft getragen wird erhärtet solches Geschirr und Töpffe. Es muthmaßen etliche unter den Gelehrten / dz vorzeiten die Heyden ihr Begräbnüß[8] daselbsten sollen gehabt haben: Und weil sie keine Vrnis oder Todtenkrügs zur hand gehabt; daß sie sich solcher Töpffe und Gefässe gebrauchet auch in diese die Asche / das Feüer / und andere Stücklein / so vom Scheiterhauffen übrig geblieben / zum Zeichen der hertzlichen Liebe / nach Gewohnheit geschüldet / und gleichsam begraben / oder mitten im Sande also verscharret hetten. Dannenhero es nach der Länge so vieler Zeiten und Jahre geschehen / daß solche Töpffe / durch die unter Irrdische Feüchtigkeiten / sich entlassen / und weich geworden weren: Also / daß / so man sie nicht vorsichtiglich und bedachtsam heraus nimbt / nicht es als ein Stücklein Thon in den Händen verkleben bleybet: So ferne man sie aber mit Wohlbesonnenheit / und Fleiß hervorzeücht; so werden sie an die trockene Lufft wiederümb hart / und bekommen ihre vorige alte Natur / wie[9] sie vom Töpffer sind gebildet worden. Bißhero Henelis Meynung: Drauff folget zum andern Schwenckfeld; Der p.m. 406, 407, d.l. dieses zum Uberflusse hat / was die Gestalt anlanget; daß solcher Töpffe Halß oben in gemein solle enge seyn; der Bauch aber dicke und pautigt. It. daß etliche nur sollen einen Hengel haben / etliche zwey / etliche drey Handgrieffe: Weiter / daß etliche sollen Deckel über sich haben / etliche nicht: Noch ferner / daß etliche sollen Ascher Farbe seyn / etliche gelbligt / etliche röthlicht. Also / daß sie gar miteinander nicht sollen überein kommen; sondern in vielen Sachen voneinander unterschieden seyn. Endlich saget auch Schwenckfeld / daß der gemeine Mann fürgebe / als wenn solche Töpffe in der Erden gewachsen weren. Andere / und zwar die meisten sollen sagen; daß die Zwerge vormahlen sich solcher gebraucht hetten.[10]

IV. Zum Vierdten ist sehr mercklich das grosse und wunderbahre Riesen Gebirge in Schlesien. Von welchen Henelius d.l.p. 5, 6. folgendes vermeldet: daß das Mittagische Gebirge Sudetes (qs. Süd-öden / à solitudine meridionali sic dicti) genant sich weit und breit erstrecken solle / und zwar unterschiedliche Nahmen / von den angrentzenden Orten bekommen: Doch daß es sonderlich in der Gegend / da es Böhmen vom Schlesien wie eine natürliche Mauer / scheidet und absondert; genant werde / das Böhmische (Bojemici montes,) von den Böhmen aber selbsten Cercanesii, von andern Riphei, Gigantari etc. und / weil solche Berge / fast durch das gantze Jahr / vom alten Schnee sollen weißlicht scheinen; daß sie Niviferi montes, das Böhmische Riesen- oder Schnee-Gebirge / tituliret werden. Unter diesen aber soll der Höchste vor allen heissen Giganteus[11] mons eigentlich der Riesen Berg, welcher vom Golde / Silber / Ertz / und Edelgesteinen / so zu reden / schwanger und angefüllet ist. Aber zu welchen der Geitz / welcher sonsten die Menschē wohl zur Höllen hinunter bringet / Dennoch biß ietzo nicht gelanget und gerathen ist: weiß aber nicht ob es unterlassen sey / wegen der Schwerheit solches heraus zubringen / oder ob solcher Geitz möge durch irgend eine andere Ursache abgeschrecket seyn worden / etc.

Vollstendigere Beschreibung kan der begierige Leser

aus folgenden über aus schönen Versen haben:


[12] Giganteus, montium sudetorum in silesia caput,

Charactere Poéticô descriptus à M. Johanne Fechnero


Freistad. Sil. P.L.C.

Wratislaviæ silesorum.

Typis Baumannianis, exprimebar Gottfrid Grunder.


Præludium.

Hereynii Saltus, Sudetorumq, Vireta;

Sit mihi fas vestrô ponere Monte pedem.

Non adsum vos Sacrilegâ violare bipenni:

Pectoretàm ditum non ego volvo scelus.

Candidus aggredior Vates è Rupe Gigantum,[13]

Patria per lucos Orgia ferre sacros.

Pandite Sylvani penitral tacitosque recessus;

Pandite, delicii quicquid Oreas haber.

Ah valeat, Musas quicunque lacessit in arma,

Ut lituo grandi Martia bella crepet!

Tutius est calamo Panos trivisse labellum,

Et strepero Nymphas elicuisse sono,

Tutius est Sylvas inter reptasse salubres,

Pineaq; è viridi serra tulisse jugo.

Non opus est fictos Græcorum que rere montes.

Tolle oculos, Multos hic Heliconas habes.

Hic secura quies, exclusa plebe prophana

Regnat, & ingenium concitat alta Dryas.[14]

Hic ego betullæ gelido sub regmine fusus,

Incipiam Fauno suave docente melos.

At vos, Sudeti, blando adspirate susurro,

Dum repetire sonos gatrula sylva sonos.

Sic fronde æternâ Pindum superetis & omnis

Hercyniæ veteris vos penes extea honor.


Est Mons, Elysii limes clarissimus agri,

Hercyniæ qua sylva vetus se tollit in Austrum,

Bojæmumque latus stipat Sudetibus altis.

Hic caput erectum stellatis ædibus in ert,

Immixtus superis, ut possit Olympus habeti,

Vel Massylus Atlas, qui bajulat æthera dorso,[15]

Fama est hinc Divis olim pugnasse Gigantes,

Atrox cum Cæus rupes projecit in astra,

Inque Deos grandes contorsit Monychus ornos.

Nam quid Thessalicis hanc, mendax Græcia, pugnam

Adsignas clivis? Imponas Pelion Ossæ,

Imponas ambobus Athon Rhodopenque nivosam;

Altior hac mole stabit Sudeticus Hæmus.

Inde Giganteum dixit vetus accola montem,

Silesias inter tantum qui præminet Alpes;

Qvantum nana solent inter saliceta Cypressi.

Adspicis, ut Regem circumstent agmine denso

Sudeti Fratres! Credas consurgere junctim[16]

Hic Apennini conserta cacumina Patris,

Aut Alpem summam sparsim præcingere Grajos

Montes, aut Bandicotes, quas rupit aceto

Hannibal Italici penitrans munimina clostri

Caucasios apices, & Imavi scrupea terga

Tollite Circassi Pyrenem Celta celebret,

Carpathicisque jugis jactet se Dacia pugnax:

Nostra Gigantæum cantat Germania montem,

Austrinæ caput Hercyniæ saltusque coronam

Sudeti, Phrygiæ cui gloria cesserit Idæ,

Et Tauri, quamvis in sidera cornua mittat.

Ostentae longè, geminam qua prospicit Arctor,[17]

Hirsutum latus & turgentes pectoris orbes.

Perplexum per iter scandentes alta crepido

Amtracti callis ducit. Vestigia nusquam

Figere tuta licet, salebris obstantibus hirtis.

Sed tamen adscensu poteris pervadere summa

In juga montis & excelsâ tandem arce potiri.

Proximus hic superis mortales despicis omnes,

Ac crepidis subjecta tuis, jam pluria cernis

Oppida cum pagis, cum vallibusæ quoraturis,

Cum sylvis agros, tibi quos vel Silesia prona

Lustrandos sparsim, vel plana Bohæmica præstant.

Quicquid terrarum per millia multa patescit,[18]

Ex hoc intento, si circumduxerit omnes

In partes visus, speculari monte licebit.

Si vero attollas oculos terrasque jacentes.

Dimittas, stellas propter prostabis Oympi

Fulgentis consors, & felix accola cæli:

Quin jam nimbrorum patriam trangressus opacam,

Nubes sub pedibus quandoque volare videbis.

Sæpe serenus apex, gaudens cœlo undique puro,

Infra se cernit jaculari dira Tonantem

Fulmina, & ignicrepo sylvas quassare tumultu.

Hic sas est penitus templum cœleste tueri,

Astrorumque domos oculo acclinare propinquo.[19]

Hic catus Endymion Lunæ sublustre cubile

Scrutari posset, posset subducere flammas

Lucigeno soli furto felice Prometheus.

Sed cur spectamus, quæ sunt infraque supraque

Rupem? Cur oculis metimur dissita fixis?

Quod mage miremur varium mons ipse Theatrum

Spectandum dabit. En Capitis pars calva supernè,

Pars est sylvarum tottis hirsuta capillis.

Occiput à Phœbi vultu radiante remotum

Nunquam deponit fenium venerabile, semper

Cœnis conspersum niveis rigidâque pruinâ.

At frons coniferâ late præcincta coronâ.[20]

Ver nive discussa recipit juvenale quotannis,

Exuit & frondens hibernas barba pruinas,

Solibus icta novis, cum Sirius incubat ardor.

Omnemicat luco, tergumque latusque virenti:

Gibbosas abies humeros attollit acuta.

Enodes ornant ornithoraca patentem.

Sed lumbos pinus succingit opaca verendis

Sylvarum velis, alvum betulla tumentem

Integit inferius frondosi syrmatis umbrâ.

Hic Fauni ramosa domus, Dryadumq; penitral

Panditur; hic agitat Satyrorum turma choreas,

Hic Pan Arcadiæ desertis collibus errat,[21]

Et nemus argutâ Syringis voce salutans,

Prolicit obscuris recinentem vallibus Echo.

Ipsa per hos saltus venatur dia Diana;

Seu vestiget apros, arcum seu tendat in Ursos

Torvos, seu lyncas cursu pernice fatiget.

Est suus & monti Genius dæmonque celebris,

Quem Rübenzahl indigitat populare cavillum.

Adsolet in varias hic se convertere formas,

In quod nec Proteus mutatus scribitur olim.

Quin se deprendi gaudet gestitque videri,

Nec quenquam lædit, fuerit nisi læsus ab illo:

Tunc etenim sumit sævi cacodæmonisiras,[22]

Et modo nube nigra tupes involvit opacas,

Insanumque tonat, nimbisque crepantibus altas

Infestat Sylvas, modo diros excutit ignes

Exterretque minis subitis, quicuoque lacessunt

Ludibrio Satyrum montis nemorumq; potentem.

Verum quid refert larvarum dicere monstra?

Visamus potius naturæ dona benignæ.

Ecce quot exesis saliunt de cotibus amnes?

Hâc properat liquidam crystallum trudere Zacus,

Convena Boberidis vitreæ, quæ debet & ipsa

Hercynii montís fætis radicibus ortum;

Illâc úndecumo de fente clabitur Albis[23]

Albis Teutonidum rector venerandus aquarum.

Quod verò mirêre magis, diffunditur alto

En! lacus in dorso montis stagnante profundo.

Ecquis naturæ miracula talia vidit?

Scilicet in celsis spectatur dia potestas

Clarius: hinc mentes donorum luce coronat

Prælustri, ut mentes sursum tollamus inertes,

Quas defigit humi vanorum vana cupido.

Nunc mihi radicum species herbasq; salubres,

Si potes, enumera, quarum hic est copia major,

Quam vel in Hæmonio saltu, vel Colchide terrâ.

Sospes Hyge legit hic felicis germina partus.

Unde sacram Panacem medicâ parat arte Machaon.[24]

Cum Nepa lethifero te fixit acumine, non est

Cur à Dictæo Dictamnum monte requiras;

Hic hic invenies herbas, præstare salutem

Certam quæ valeant, pariles virtute potenti

Antidoto, Ponti cui fecit nomina Princeps.

Tantaque totq; gerit bona prodiga montis Oneàs!

Si jam fas esset scrutari viscera cotis,

Vah! quantas tibi Plurus opes ostendere posset,

Si vellet! Latet hic ditissima crena metalli

Ventre cavo. Ferri quæ vis generetur ibidem,

Ardens Schimdberga loquitur Ferraria, postquam

Deferit exustos Æthnæ Liparaq caminos[25]

Vulcanus, gaudens sudetum incude recenti

Exercere operas & monticolas Cyclopes,

Fusile prætereo stannum atque ignobile plumbum,

Cum limi potioris opes natura recondat

Cæcis sub cryptis. Aurum latitare profundis

In scrobibus, prodit non unus rivulus alto

Descondens luco montis, qui volvit arenas

Inter lucentes auri ramēta micātis.

Isara, te laudo testem; tu pauper aquarum,

Non auri, Medo poteris contendere Hydaspi,

Mendacisq; Tagi veterem confundere famam:

Tu nempè Elysia verus Pactolus es oræ.[26]

Sed nos fastidimus opes, quas Patria fundit,

Mirari tantum soliti peregrina bonorum.

Sæpe petit pastor montana armenta lapillis,

Auro quos cnpiat potiori Java redemtos,

Qui certent gemmis, quas mittit porta Syenes.

Ergò suas sibi divitias asservat Oreas

Accola quas alacri studio quæsisse gravatur.

Verum defessus lustrando singula tandem

Descendo de Monte sacrô, quem dicere nemo

Sat dignè poterit, quamvis superaverit ille

Tantum facundo reliquos modulamine vates,

Quantum transgreditur Sudetos vertice cunctos[27]

Ipse Gyganteus, major qui laude supremâ.

Quin aures dudum mihi vellit cantor Apollo

Et monet: Haut humili fas est extollere Musâ

Montem tam celsum, qui laudes æquat Olympo,

Et decus Hercynii saltus sibi vendicat omne.

Vox tua non tangat cœlos, quam stridula lotus

Difflat, & in tenues vagus Eurus dissipat auras.

Ex alto gravis est lapsus. Periére Gigantes,

Connisi Superū sacras invadere sedes.

Si sapis argutæ vallis sectaberis umbram,

Et streperi caput ad rivi prostratus in ulvâ

Do ductum tenui canna modula beris asma,[28]

Quod doceat recitare nemus resonabilis Echo

Pareo, & ex humili veneratus Oneada celsam

Clepite, quà pronum rigni pes lubricus amnis

Sulcat iter, tutus per plana vagabor agrorum.


Das ist:


Du heiliger Hartz-Waldshayn / und ihr Sudeten Wälder /

Gebt hochgeneiget zu / daß ich auff eure Fälder /

Und Berge / meinen Fuß in Demuth niedersetz'

Und / wie der Orfeus auff dem Hamo, mich ergetz'.

Ich bin kein Raubers-Mann / daß ich mit Axt / und Beilen

Hieher betrieglich käm Euch etwas ab zu keilen:

Nein: ich bin ein Poet ein guter Gottes Mann;[29]

Und kom ietz gleich von Hauß / vom Riesenberge an

In willens / Euch hieselbst / als Landsman / zuerwischen /

Und Faßnachts Opffer thun / in den geweyhten Büschen.

Last mich also hinein / Ihr Förster / in das Holtz;

Und du Berg-Jungfer sey auch gegen mihr nicht stoltz.

In übrgen trollet Euch / ihr Dichter / die ihr sonsten

Die Kunst ins harnisch bringt: und mit den Sinngespensten

Euch nur bekümmern wollt; die ihr zur Rüstung zieht /

Damit ihr grosse Krieg' aus euren Federn sprüht.

Viel sicherer ist es traun umb die Hirten-Geister /

Daß ihnen zugefall ein Dicht und Versen Meister

Die Pfeiffe wacker rühr / und mit den hellem Rohr /[30]

Nicht gar zu sparsam sey / bey Felder-Nymfen Chor.

Viel sicherer ist es / die frischē Büsch' empfinden /

Vnd aus dem grünen Laub' der Fichten Gräntze winden.

Vnd zwar bedarff man hier der Berg' in Griechenland

Auch nicht so sehr / weil sie von uns weit abgewandt.

Sieh' nur ein wenig auff! so wirstu hie imsitzen /

Fast viel Parnassus seh'n; und Heliconen Spitzen;

Worauff in stiller Ruh' die Eich-Göttinne wacht'

Vom Pöbels-Volck entfern't / und' scharffe Sinnen macht.

Da will ich mich bey sie, ein wenig niedersetzen /

Vnd an den Bircken-Baum im Schatten was ergetzen:

Ja / so d' Wald-Patron mir wird was gutes lehr'n:[31]

So soll man auch von mir ein wacker Liedgen höhr'n.

Nun / ihr Sudeten Berg' / last Euch ga leise finden /

Wen Eür Gehöltze sich ietz und wird unterwinden /

Auff die Abwechsels Art / den abgeschickten Schall

Klugs / wiederumb zu dreh'n / durch einen gegen Hall.

So sollen Eure Zweig mit unverwelckten Laube /

Viel hocherhabner seyn / als Pindus seine haube:

Ja / unterm Hartzgebirg' / solt ihr den grösten Ruhm /

Vor andre alle han / durchaus zum Eigenthumb.

Es ist ein Berg / der hie die Schlessche Gräntze scheidet /

Vnd auff der einen Seit' / das Böhmer-Land bekleidet;

Daselbsten / wo d' Hartz gen Süden die Sudet[32]

Hin lencket / oder selbst nach Mittag werts hingeh't.

Der selbige ist so groß / daß er mit seinen Spitzen /

Das hohe Sternen-Dach von ferne schein't zustützen;

Daher Er auch wohl kan der ander Atlas seyn /

Vnd ein Olympus Berg / nach unsern Augen-Schein

Auff diesen / wie man hört / hat sich vor alten Zeiten /

Der Riesen-Hauff erkühn't dē Himmel zubestreiten;

Wie Cæus seine Stern mit Felsen stürmen wolt'

Vnd auff die Götter zu der Mon'chus Büchen roll't.

Vnd wie solt' dieser Kampff auff den Thessalschen Hügeln /

Vorweilen seyn gescheh'n / als wie die Griechen klügeln?

Für war sie seyn sehr klein / und niedrig zu der Sach'[33]

Daß ich der Albern Tand auch manchesmahl verlacht'.

Denn leg nur Pelion auff Ossa, gantz herüber;

Thu' auch den Arhos, und den Rhodope, noch drüber

Vnd sich' bedachtsamm zu / ob nicht des Schneekips-Schein /

Vnd die Sudetsche-Spitz / viel höher werde seyn?

Vnd eben ümb den Streit / den man dem Berge gönnet /

Ist Er von Alters her / auch Riesen-Berg benennet:

Der alle Alpen weit in Schlesien über steig't /

Als der Cypressen Baum bey weyden sich erzeig't.

Denn / siehstu nicht vō fern' wie gleichsam die Gebrüder

Von den Sudeten Stam ümb Ihme / all' und jeder /

Als einen König steh'n? traun / es bedüncket mir[34]

Als hebe sich empor d' Apenin alhier

Vnd wie die Alpen da / wodurch er sich vormahlen

Mit Essig Hannibal / und seine Völcker / stahlen /

In Welschland hie und dort den höchsten Alpim geh'n

Vnd als die kleinen Zwerg ümb einen Riesen stehn.

Pack' dich nun immer fort du Asien Gepränge /

Mit deinen Caucasus, und des Imavi Länge:

Es mag auch Carpathus in Daziā rühmlich seyn /

Vnd die Pyrenen bey der Spanischen Gemein.

Den Teutschen aber steh't des Südschen Hartzes Giebel /

Und die Sudeten Spitz' zu loben gantz nicht übel;

Weil Ihr der Ida weich't / wo Phrygien mir prang't:[35]

Vnd Taurus, dessen Haupt biß in die Sterne lang't.

Dieselbe Landes-Wart / von der wir nun so reden /

Er strecket weit und breit gen Norden / da die beeden

Bekandte Bähren steh'n / die ranche vor der Seit' /

Vnd auff geschwollne Brust / so schwerlich reisen Leid.

Denn wer die Steile Klipp gedencket zuersteigen;

Der muß gar kunterbund sich hie und darhin beugen /

Vnd krumme Schliche geh'n / auff ungebahnte Bahn /

Da er auff Stein und Gruß gar offt nicht fussen kan.

Doch / obs schon ungemach / und saure Tritte kostet /

Vnd man sich gleichsam fast im heisen Schweise rostet;

So kans gleichwohl geschehen / daß man das höchste Ziel[36]

Ein mal erklimmern kan / nach langen Schweiffen-Spiel /

Wenn man den Göttern nun auffs nechste ist gekommen /

So kan was irdisch ist / gar schön in acht genommen

(Das tieffe / oben) wer du: hie schaut man unter sich

Viel Städte / Dörffer / Thal / bekandt und wilde Schlich' /

Viel Wälder / Felder / Auen / die dir der Böhm gareigen

Und Schlesien auch sonst / auffs ebne köndte zeigen.

Ja alles / was umbher ist auff viel tausend Schritt

Gelegen / kommet hier ins Aug' auf einen Tritt

Erhelstu aber in die Höhe dein Gesichte

Von dannen / Erden-auff; so sichstu / wie das lichte /

Und Strahlen reiches Heer umb deinen Kopffe schein't;[37]

In dem das Sternen-Dach sich umb dich nimmer zeunt.

Ja / wie ein Himmels Mann / hastu die Regens-Länder

Jetz unter deinen Fuß / und kanst da den Calender

Auff das Gewölcke stell'n / wenn du die Wasser-Faust

Viel Stuffen niedriger die Lufft durch Segeln schaust.

Denn offt ists oben klar / und feines heiter Wetter /

Doch merckt mann unten her den Zorn der Donner-Götter:

Es blitzt und kracht der Wald / es saust das Ungestüm /

Es schmeist der Jupiter umb sich mit Keilen-Grimm

Auff diesen Zinnen kan ein Sinn auch nach Belieben

Sich in der Wissenschafft Astrææ wacker üben:

Hie könt' Endymion ins Bett' zum Monden gahn;[38]

Prometheus könt' auch hier vom Phœb Feur empfahn.

Doch was bekümmern wir uns lang' umb das / was oben /

Und unten dieses Bergs von weiten ist zu loben?

Weil solcher Fels an sich allein ein Schauplatz heist /

Und sehr viel wunder Ding uns in der Nähe weist'.

Denn sieh' ein Theil des Häupts ist zimlich kahl von Haaren /

Dem andern aber ist viel Rauchheit wiederfahren /

Von Stauden und Gebüsch / von Hecken und Gestrauch /

Die Hirnschal ist also ümbs ander rauch und gleich.

Der Hintertheil des Kopffs / dē Phaetontis Strahlen /

Und Titans Fackel / nicht vermögen zubestrahlen;

Ist allzeit weiß und gräiß / von Froste / Reiff und Schnee /[39]

Daß durch das gantze Jahr zuschauen auff der Höh'

Das fördere aber / so sich gleichsam einer Stirne

Vergleichet / und zugleich die Crone umbs Gehirne

Herümb gesetzet hat; das legt zur Frühlings-Zeit

Sein Alter jährlich ab / und wird davon befreyt.

Es wird verjüngert / und in neuer Form gestaltet

Der Bart herunter werts / so auch vorher erkaltet /

Wird umb die Sommers-Zeit / wenn Sirius herbey

Sich findet / von der Wust des grauen Winders frey

Da blüht der Rücken / und die Seit von grünen Mäyen

Die Schultern pflegen auch mit Tannen sich zufreuen;

Die Brust zeügt Büchen Laub / die Lenden Fichtenbeut /[40]

Den Bauch und förder Fuß bedeckt das Bircken-Kleid.

Hie ist der Fannen-Lust / und Dryaden behausen;

Hie tantzen auch als denn die Satyri im Sausen:

Hie schweifft d' Pan herumm / und lest Arcadien steh'n /

Auch macht er mit der Pfeiff ein Wiederschalls-Gethön.

Es hetz't Diana hier mit Lust in diesen Büschen /

Und fänget manches Schwein; auch kan sie hier erwischen

Nach Lust viel Zottel-Bähr / viel Luchs' / und was sonst mehr

Zum Jäger-Vieh gehör't / und zu den Wilden Heer.

Es hat der werthe Berg auch seinen Schatz-Verwalter /

Vnd eigenen Schutz-Eng'l Beherscher und Erhalter;

Den das gemeine Volck / aus Schimpff / den Rübezahl[41]

Zu nennen ist gewohnt / theils hie theils überall.

Derselbe pfleget sich in sehr viel mehr Gestalten

Als vormahlen Proteus kondt' / erscheinend zu verhalten;

Ja er hat Lust daran / daß er sich jemand Zeig'

Und in der Wanderschafft sich zum Geferten neig'.

Doch ängstet er niemand / und giebet keinen Schaden;

Es sey denn / daß er erst mit vielen Spott beladen /

Und angegriffen wehr; da hat er Teuffels-Art /

Und bring't ein Regen auff / da ist kein Plitz verspaart.

Er donnert daß es knall't / und geust mit grossen Güssen

Auff die Verächter zu; die es da lernen müssen /

Das Hohn verdrießlich sey: ja er schenckts keinem nicht /[42]

Der ihn geäffet hat / und Schmäung zugericht'.

Doch wozu nützet es / von dem Gespenst zu thalen?

Es kan ja die Natur viel mehr noch fürder pralen /

Und ihre Gaben uns auff dieser Felsen-Zunfft

Schön zuerkennen geb'n / zu schärffen die Vernunfft

Und zwar so sieht mann schon viel Bäche aus den Steinen

Herfür geqvollen hier: Es nimpt aus diesen Schreinen

Der Zacke sein Krystall / und hellen Wasserguß;

Auch hat der Bober-Strom von hier den Uberfluß.

Ja es hat ihrē Brunn / und Ursprung auch die Elbe /

Die Elb' als Königin der Ström' / aus dem Gewölbe

Des hohen Riesen-Bergs: da springt die Elb' heraus /[43]

Mit Eilff Brunn-quellelein / die Sibenahnen drauß

Noch ferner ist es auch ein Wunder-Werck zunennen /

Daß auff des Berges Rück'n ein Teich ist zuerkennen:

Denn wer hat solches Ding sein Lebe je gehört?

Doch hat Gott auff der Höh' die beste Krafft beschert.

Und daher kömpt es auch / daß Gott die Zinnen zieret /

Und dadurch unsern Sinn zu sich hienauffwerts führet /

Die sonsten an die Erd der Geitz zubinden pfleget;

Wenn er der Menschen Hertz aufs Geld darnieder legt'.

Nun wende dein Gemüth / auff Wurtzeln und die Kräuter /

So hie verhanden seyn / und sey ihr anzahls Deuter /

So du was rechen kanst: in dem ein grösser Schatz[44]

Allhier zugegen ist / als auff des Hæmons Platz.

Ja vielmehr hat es auch / als Colchis je mag haben /

An Blumē; welche theils die Schwāgern können laben /

Theils dienē sie auch dem Machaō zur Artzney /

Und wie der Natter-Gifft / und Schlangen-Büberey.

Du darffst nun also nicht Diptam von Dicta nehmen;

Hie / hie erlangstu Kraut die Kranckheit zubezähmen /

Das zur Gesundheit hilfft: je Kraut / das so viel thut

Als sonst der Mithridat: Es ist alls köstlich gut.

Wenn es sich leiden wollt / sich tieff hienein zustecken /

Und auch das Eingeweid' einwenig zu bedencken:

Hilff Gott! was würde uns für Reichthumb Plutus zeig'n /[45]

Was würden sich für Schätz' im Schoß' der Erd' ereig'n.

Es ist traun viel Metall und Berg-Werck drinn verborgen:

Und zwar das innerlich auch Eysen zu besorgen /

Behauptet Schmiede-Berg; dieweil Vulcanus da

Die Schmiede auffgericht't / wie er in Lipara,

Und Æthna seine Aß' und Feuer Herd verlassen;

Und nun Beliebung hat die Zange hier zufassen /

Und mit dem Hammer auff den Amboß ietz allhier

Umb unsern Riesen-Berg / zuschlagen trägt begier

Es ist auch Zinn und Bley im finstern Bauch verschlossen;

Weil öffters die Natur das schönste werck gegossen

In tieffe Grüffte hat: ja was noch mehr kan seyn /[46]

So lieget zweiffels ohn auch Gold in diesen Schrein;

Weil nicht nur eins allein von Wassern solches zeuget /

Daß aus den Walde rinnt / und von den Berge steiget;

Besondern weil es viel bekräfftigē in dem

Sie gülden Sand mit führ'n; das sie macht angenehm.

Dich Iser ruff ich an allhier mir bey zuspringen /

Der du zwar Wasser-arm / doch reich am Gold-mit bringen:

Du kanst Hydaspi leicht benehmē seinen Ruhm /

Und Tagum schimpffen / du Elyser Eigenthumb

Doch ob hier schon genug; so ist uns dennoch leider!

Das eigne Gut nicht gut / und seyn des Fremden Neider

Zum öfftern mags geschehn / daß der Hirt einen Stein[47]

Nach seinem Viehe wirfft / der Javisch Geld kan seyn:

Ja solche gute Stein' / die noch wohl edler weren /

Als / die uns weit heraus das China thut bescheren.

Und dieß gering Schätzung ist Ursach / wie man meld't

Daß die Oreas Ihr den Schatz allein behelt.

Doch sey dem wie ihm woll' / ich bin schier abgemattet /

In dem ich gar viel Werck des Berges abgestattet:

Der halben steige ich nun endlich wiederumb

Herunter von den Thron / und stille meine Stimm.

Weil keiner würdig gnug denselben kan beschallen /

Wenn man ihn gleich so hoch könt über alles stallen /

Als wie der Riesen-Berg sich über die Sudet[48]

Zustemmen richtig weiß: der über alles geht.

Zu dem so zwacket mich auch Phbœby bey den Ohren /

Daß ich den grossen Berg soll lassen ungeschoren;

Als welcher Himmel-hoch sein Lob erstrecken kan /

Und den zur Sattsamkeit nicht lobet jederman.

Ja welcher auch die Kron des gantzē Hartzes heisset;

Wie kan den / sagt' Apoll' / ob sie sich schon befleisset /

Die Stimme deines Rohrs / recht hoch erheben? Geck /

Der Wind der geht zu starck / und treibt den Schall hinweg.

Er wird sein Leben lang nicht in den Himmel steigen;

Er fällt: ein schwerer Fall ists aber sich so neigen.

Die Riesen / traue mir / wie sie zum Götter-Schloß[49]

Hinauff werts drungen / fiel auff sie ein harter Schoß.

Bistu recht witzig / so begib dich in den Thalen /

Zum kühlen Wasser-Quell / mit dein Gethön zupralen;

Und fing' ein niedrig Lied von was geringer Sach':

Da pfeiffe daß der Wald mit sammt den Bäumen krach.

Gar gern / sprach ich / ich folgt / und neigt mich zur Erden /

Nahm auch die Demuth an gebückt mit den Geberden /

Und schlich dem Flusse nach / der gleich vor sich hin fleust

Gieng hin ins ebne Feld / wo kein Gefahr sich weist.

Biß hieher unsere schlechte teutsche

Entwerffung oder Ubersetzung des fürtrefflichen Carminis.


In übrigen ist zuwissen von den Riphais, oder Riesen-Gebirge: daß /[50] wenn es eigentlich soll vor Augen gestellet / und ein wenig genauer oder mercklicher vorgebracht werden; nicht wenig Stücke bey solchem in acht zu nehmen vorlauffen. Das meiste aber könte vielleicht so verfasset / und theils aus den Vorigen recapituliret und epitomiret, theils auch auffs neue vorgestellet werde:


Singularia Riphæorum:


1. Greiff.

2. Edelgesteine.

3. Offentliche Teiche.

4. Gold.

5. Rübe-Zahl.

6. Amnes oder Flüsse.

7. Prognosticon.

8. Historie vom Riesen Kriege.

9. Immer wehrender Schnee.

10. Artzney Kräuter.


1.

Was die Greiffen belanget / so sind[51] etliche in d' Meynung gewese / als wenn auff dē Riphæis (doch haben die alten Autores die Hyperboreos montes, oder Norden Berge gemeinet etc.) sich solche auffhielten. Aber Autor der Abendtheuer der natürlichen und künstlichen Sachen von Sina und Europa cap. 45, p. m. 810. dieses Gedichte verworffen; Nemlich daß keine Greiffen seyn sollen auff den Riphais, so unter den eussersten Nord sind gedichtet worden. Was sonsten die Schlesischen Riphaos betrifft / haben solche endlich auch nicht dergleichen gedichtete Monstrosische Thiere / nemlich die Greiffen: So ist doch bekant aus den Schwenckfeld in Hirschbergischen Warmē Bade / daß einsmals ein Luchs drauff ergriffen worden.

2. Was die Edelgesteine anlanget / so redet Schwenckfeldius in Silesia Geograph. so viel davon: Gigantæus[52] mons etiam propter metalla & lapillos clarus, etiam ab Italis scripto celebratos; Hactenus Auri, argenti, Æris, Germmarum, indicia ostendit, magnum utilitatis fructū nondum præbuit. Memini ex remotis terris Metallicos, venas ejus metalli feraces corio nudasse, actisque cuniculis magnis impensis aperuisse; sed frustrata spetandem desertis cuniculis abiisle. Mineræ ejus, licet æris argenti sint feraces; attamen cum sint durissimæ, & Cadmia metallica sive Cobalto refertæ, in excoctione metalla utilia igni depereunt. In ejus convalle. Im Riesen-Grund / Teuffels Grund / Geldgrund / Auri ramenta lavantur. Das ist: der Riesen-Berg ist unter andern wegen das Metallwerg und Edelgesteine berühmet / und auch von dem Welschen in Schrifften heraus gestrichen: Er hat uns zwar bißhero[53] Anzeigung gethan / das Gold / Silber / Ertz und Edelgesteine drinnen mögen verborgen liegen; Aber sehr grossen Nutzen hat man noch nicht drauß bekommen. Ich kan mich erinnern / daß aus frembden Ländern Berg-Leute gekommen seyn / und allerhand reiche Metall-Adern mit den Leder entdecket haben / und mit grossen unkosten darnach gegraben: Aber nach dem sie sich betrogen gefunden / haben sie die Schachte verlassen / und seynd wieder darvon gewandert. Ob zwar die Mineræ, viel Ertz / Silber und Gold in sich haben; Doch weil sie trefflich hart seyn / und mit Gallmey vermischet / so verschwindet das beste Metall in Feuer etc.

3. Von den Teichen / deren sonderlich zwey seyn / redet Caspar Schwēckfeld in Hirschb. warm. b.p.m. 164. also zweene See sind auch umbs Riesen Gebirge nach der[54] Seiten zusehen: Unter welchen der grössere und höhere der grosse Teich genennet wird; Ist gar an einen wilden / wüsten / und Einöden Orte gelegen. Das Wasser ist schwartz und finster anzusehen / giebet keine Fisch. Der kleinere Teich aber / etwas niedriger / hat herrliche / und an der Farbe gar schwertzliche Fohren / leuffet aus und vermischet sich mit dē Arendorffer Wasser / und Commitzer Bach / welche bey Schildaw in die Bober fället. vide eadern latinè ap. Aut. in Geog. Sil.

4. Vom Golde und anderen Metallen ist schon zur Gnüge vorher gered worden und kan weiter davon nach geschlagen werden Schwenckfeldius l. 3. de fossilibus Silesia p.m. 366. etc.

5. Vom Rübezahl wollen wir drunten absonderlich handeln.

6. Was die Flüsse belanget / so auff dem Gebirgen dieser Gegend[55] entspringen; so sind die fürnembsten diese / nach Schwēckfeldē im hirschb. warm. b.p.n. 164. die Aupe / Elbe / der Zacken / die Mumel / die Iser der Bober / und Queiß / von den Quades, deren etliche in Böhmen sich lencken: Ander Schlesien befeuchten / und sehr gute Fische von Föhren / Aschen / Gründlen oder Schmerlin / Barben / Ockelein / Häselinge / Kressen / Krebse / und dergleichen mehr geben.

Eben diese Flüsse erzehlet auch auff folgende Art / der Rübezahl:


Rivus Queis.

Iser.

Bober.

Elbe.

Mumel.

Zacken.

Aupe.

Lacus Catti, oder Katz-Bach / welchen Schwenckfeld in Siles. Geog. hinzu thut / und hingegen die Mumel aus lesset.[56]


Unter diesen Flüssen allen / ist uns der bekandste / und beruffneste / die Elbē. Von welcher der teutsche Schwan Opitius im vierdten Buchs der Poetischen Wälder p.m. 285. den Buchner also singen lest:


Hat diß Gebirge dann den Nahmen von den Riesen?

Entspringt mein Landesstrom umb diese schöne Wiesen?

Du suchst dir ja den Weg zur Mulde gar zu weit /

Und hast aus ihr geschöpfft, o Elbe / Noth und Streit.


Von solcher Elbe sollen uns etliche berichten / daß sie ihrem Nahmen habe gleichsam durch Letterkehr aus den Slavischen Worte Labe, vide Carolum Stephanum in Dict. Geogr. p. 798 welcher saget daß die Böhmen ihn also heissen. Adde Philippum Clüverium in Germ. aut. p. 715. Matthiam à[57] Sudetis de origine Slavorum. Etliche sagen / als Scaliger l. 6. poet p 845. das Albis sey qs. halbis / weil sie mitten durch Teutschland gleichsam gehe / und solches halbire. Andere führen es her von den Alpibus Mejerus in Carmin. s.p.m. 46. gleichsam von Elviná Cerere, Juven. sat. 3. v. antep. Besser aber geschiehet die derivation des Rivi von der Zahl eilffe / wie dafür helt Fabricius in Misn. Faber in Lex. p.m. 33. und Schickfusius in der Schlesis. Chronike ub. 4. p.m. 17. 18.

(Item die Elbe) Eben dergleichen Hauptfluß ist die Elbe / welche auch in Schlesien auff der Mehdel des Nevorischen Gebirges / zwischen zweyen hohen trefflichen Bergen / derer einer die Schneekippe in Böhmen / der ander in Schlesien ist / ihren Haubtbrunnen hat. Dabey zumercken / das Navor vorzeiten ein altes Schloß gewesen welches in einē[58] grossen ebenen Platz / da man noch etliche Pflugbette siher / gelegen hat. Oben ermelte Gegend wird auch genennet auff der Mehdel / weil vor vielen Jahren daselbst ein Mägdlein / so sich verirret / bey einem Stein oder Felsen todt gefunden worden / welcher Fluß hernach hiervon der Mehdelstein / und der Elb Brunnen von etlichen der Mehdelbrun genennet wird / weil beyde der Mehdelstein und Elbbrunnen nicht weit voneinander liegen.

(Eilff Brunn bey dem Ursprung der Elben.) Mehr ist allhier zu mercken / daß bey dem Ursprung der Elben noch eilff Brunnen herfür treten und zusammen kommen / welche alle heutiges Tages nach fleissiger Erforschung des Herrn Michaelis Bavari zu Arnour allerhöchst an der Elbe Wohlverdienten Pfarrherrs ihre eigene besondere Nahmen haben Als:[59]

  • I. Der Ellbrunn / Weißbrunn und Mehdelbrunn
  • II. Der grosse Seiffen / bey der Rahsen Wiese.
  • III. Der Goldseiffen in dem Gold-Grunde.
  • IV. Die grüne Seiffen in dem Leitgraß / beym breiten hohē Stein.
  • V. Der krumme Seiffen auff der Kräuter Wiese im Satenbaum gestrauch.
  • VI. Der Jehrseiffen beym Mittags Stein im Rabenzagels Nest.
  • VII. Der Wechselseiffen in Eichelgrunde beym Rupertsstein.
  • IIX. Der Hirschbrunnen im Thiergarten / beym rothen Buchberge.
  • IX. Der rothe Fluß im rothen Grunde.
  • X. Der Sperberseiffen hinter dem Bretgraben in der Schromer-Gruben.
  • XI. Der Quaritz Seiffen.

Diese eilff Seiffen oder Flüßlein kommen all zusammen aberhalb der grossen Clausen / da' man das Wasser zu holtzflösse samlet / nicht weit von der berühmten Silberzeche St. Peter genandt / da ist gegen dem Morgen der Teuffels-Grund / darin die Elba nicht kommet / sintemal den Elbbrunnen oder Weißbrunnen seinen eigenen Thal / gegen dem Abend einnimbt / welcher der Elbgrund genennet wird.


(der Elben Gange auff Städte)


Diese beyde Teuffels- und Erbgründe stossen zusammen / ohne gefehr vier Büchsenschüsse von abgenanter S. Peter Zechen / nicht weit von der alten Clausen. Aus denselben Clausen Graben gehet der rechte Elben-Strom von dem hohen Elben Eisenbergwerck (Altenberg genant) unten fürüber / nimbt etliche Gebierg Wasser an sich / biß auff das Städtlein[61] hohen Elbe / von dannen fleist sie auff Pelßdorff / Münchsdörfflein / und das alte Kloster S. Procopii, und also fort an auff Jaromihr / Prag / und weiter aus dem Bohmerland mich dem Niedergang in Meissen auf Dreßden / in Sachsen auff Torgau / Wittenberg / im Anhaltischen auff Dessau / item auff Magdeburg / in der Marck' auff Tangermünden und Havelberg / dan förders auff Hamburg / und endlichen in das deutsche Meer.

7. Weiter / so ist auch dieser Berg (nach Henelium d.l.) ein Vorbote des Gewitters / und gleichsam ein natürlicher Calender: Daher er auch in gemein / der Schlesier Wetter Zeiger heist / nach den Schwenckfeld in Georg. Siles. Wenn er also saget: Vulgus ex hoc signa tempestatum & serenitatis petit: ea propter ventorum tempestatumque quast[62] index ac monstrator, der Schlesier Wetter-Zeiger vocatur.

Welchen Nahmen etliche auch dem Zoten Berge (daß er den Reisenden od' Wandersleuten gleichsam nachzottet und sich in diesen Lande weit und breit sehen lesset / zu Latein Asceburgium bey dem Ptolomæo infrà hôc librô quarto c. 11. in princ. sonst Zabothus, mons Zotensis, Silensis, oder Silentius, welchen letzten Nahmen der Eremita Pancratius Vulturnius Hispergensis in seninem carmine de Silesiâ, so schon 100. Jahren nemlich Anno 1506. zu Padua publiciret, ganz lieblich eingeführet. Bißhieher Schickfusius l. 4. in der Schlesischen Chronicke p. 12. 13. Adde Schwenckfeldium in Silesiogr. de monte Zabothô) zuschreiben. Faber saget dieses:


Vicini hinc Gentes ovacula certa futura

Tempestatis habent; solitô si tristior ardens[63]

Obnubit fumis caput & nigrantibus atras

Pinubus induxit nebulas: ruere omne videbis

In pulvias cœlum, & subitis furere omnia nimbis;

Diffugere agricoles, pecudesq abducere pratis

Pastorem, aut patulæ stabulare sub arboris umbrâ,

Nec temerè ambiguo subductas reddere cœlo,

Raresceus nisi deponat vitamque nigrasque

Placatus nubes, fumosque irasque remittat.


Hactenùs Henehus d.l. sequitur jam nostra Versio versum:


Von diesen Berge nimpt das

Landvolck wahre Zeichen

Des Ungewitters ab: denn so ihn rund umbschleichen /

Unnseinē obertheil die schwartzē dämpft unnhilln

So pflegt der Regē bald dz gantz Feld erfüllen.

[64] Da fleugt der Ackersman: der Hirt treibt seinen Hauffen

Von Wiesen unterm Baum; denn er nicht wieder lauffen

Von dannen eher lest / es hab denn dieser Berg

Das tunckel weg gethan / und alles Nebelwerck.


Bißhero vom Schlesischen Wetter Zeiger: Doch mercke daß hin unn wieder anderswo auch der gleichen seyn: nemlich solche Berge / von welchen man das Gewitter / gleichsam als aus einen Calender / abnehmen kan. Die berühmtesten und uns bekantesten / sind vielleicht folgende / Als:


1. Riesen Berg.

2. Ulympus.

3. Blocks Berg.

4. Zottel Berg.

5. Aitero.

6. Lustige Peters Berg.[65]


(1.) Von Riesen-Berge ist der Bericht schon vorgelauffen / welcher uns Anlas gegeben hat / von folgenden andern ein wenig zu reden / als da seyn.

(2.) Ulympus oder Olympus, ein hoher Berg in Thessalien / welcher gleichsfalls / nach etlicher Scriptorū vorgeben Zeugnüsse des Gewitters zuverstehen giebet.

(3.) Von Blocks -Berge vermeldet das seinige Wendelinus Helbachius Poëta, beym Kormanno in monte Veneris c. 77, p.m. 379. 380.


Numen, inest erenim cœlestis & Hexis in ipso

Qui preffit claros, imbriferosque dies.

Esque Cheruscorum sic practica certa, magisque buic,

Quam qui sunt celebres, creditur, arte Poli.

Nam si manè caput nebulâ degit atque tenebru,[66]

Aut pluvias aut fert nubila sive vives

At si depositis videt ardua lumina Solis

Nubibus, est certò clara futura dies.


Das ist:


So ist auch überall allda /

Der selbig Berg in Practica /

Der Landleut / welche offt ohn irren /

Gut Wetter daher practiciren;

Dann Wann ein starcker Nebel trifft

Recht solchen Berg wie ich bericht /

So fällt gewiß denselben Tag

Ein Regen / ist wahr wie ich sag.

Wenn aber solcher Berg gantz frey /

Ohn Nebel ist ohn alle Scheu /

So folgt ein schöner heller Tag /

Als dann darum ein jeder mag /

Mit Freuden an sein Arbeit gahn /

Auch wanderen / reitten / und als dann /

Noch weiter / daß für solche Zeit /

Gott werd gedanckt in Ewigkeit.


(4) Von Zottel Berge ist das seinige allbereit dargethan[67]

(5.) Vom Aiteron redet Wolffgangus Heiderus orat. 26. vol. 2. p.m. 1214. also: In mediteraneis Thuringia eminentissimum esse videmus Aiteronem montem propè Vinariam, qui accolis signa minimè fallentia date solet omnium ferè tempestatum. Ejus enim piniferum caput, si purum & illustre sit, aetis quietem, & cœli serenitatem certò sibi pollicentur: sin nubilum, triste obscurum, ventos augurantur, & pluvias sperant vel metuunt & rarum est, ut hæc prognostica vulgatia δημιόδη populum fallant.


Das ist:


Fast mitten in Thüringen sehen wir einen sehr hohen Berg / den Aiteronem, bey Weimern / welcher den Beywohnern unfehlbahre Zeichen geben soll fast aller Gewitter. Denn so desselben Spitze / daruff lauter Fichten seyn / hell und klar ist; so vorgewissern[68] ihnen die Leute gutes stille Wetter: Wenn sie aber dunckel / unlustig und neblich aussiehet; so befürchteten sie sich der Winde oder des Regens. Ja es geschiehet selten / daß diese Bauer Practica nicht eintreffen soll.

(6.) Vom Peters Berge weiß der gemeine Mann nicht weit von Halle das seinige zur Gnüge zu reden. Confer Heiderum vol. 2. orat. 28. p.m. 1209.

Wir haben nunmehr gnug vorgebracht von den Riesen Gebirge / so ferne es mit den andern von Wetter Propheceyung thut. Hierauff folget nun fürter

8. Die Historie vom Riesen-Kriege oder Giganto-machiâ, davon vielleichte das Gebirge eigentlich seinen Nahmen mag haben / wie wir aus dem Fechnera sehen vorher gehöret haben / und noch ferner solche[69] Meinung (unter andern Sachen / da von dieses Gebirge mag gerühmet werden /) auch bekräfftiget der fürtrefliche teutsche Poet / und Uhrheber unserer Muttersprach Opicius p.m. 278 Viertes Buchs der Poetischen Wälder / in der Schäfferey von der Nympfen Hercinie: die andern Musen hatten sich unter dem lesen alle hienaus verlohren / Hercinie aber / Ihr hirten / sagte sie / so viel ist Menschlichen Augen allhier zubesichtigen erlaubet / und ihr werdet mit meiner und meiner schwersten anietzo erzeigten Gunst vergnüget seyn. Also führte sie uns durch ein anders Thor in eine Höle / die zuweilen enge war / daß wir fast nach der Seyten durch gehen musten zuweilen aber viel Thäler und Berge in sich zuhalten schiene. Nach dem wir eine gute Weile also gegangen waren / kamen wir an einen fast heissen Ort / voll schweffelichten[70] Dampffes / zu dessen beyden Seyten ein knallen und brausen gleichsam eines auffkochenden Wassers / und ich wuste nicht was für ein Gethöne gehöret ward. Uns war nicht allermassen wohl bey der Sache / ich habe / fieng aber die Nimfe an / euch nicht ohne Ursach an diesen Ort geführet. Wisset daß Sicilien nicht allein Cyclopen / und Thessalien Titanen getragen hat; es liegen allhier zween mächtige Giganten / welche sich eben wie jene an den Himmel zu vergreiffen unterstanden / und von den Göttern unter diese Klüfften sind verstossen worden. Sie haben den Geschmack des Schweffels noch anietzo nicht verlohren / und rieche nach dem Blitze und Donner / darmit sie Jupiter hat herab gestürtz / aus ihren Rachen lauffen starcke und hitzige Ströme / die dennoch aus gnädiger Verordnung der Unsterblichen zum besten[71] der Menschen gereichen / und nicht weit von hier mit zweyen heilsamen Quellen in dem Gebiete ietz gemeldeten Heldens entspringen müssen. Es solte mihr auch unschwer seyn / euch zu ihrer ungeheuren Cörpern zuführen / wann eure blöde Augen und Ohren das scheußliche Anschauen und brüden vertragen könten. Lernet aber gleichwol / daß die jenigen die sich den Himmel anzutasten vermessen / von dem Himmel verstossen / und von der Erden verschlungen werden. Als wir nun unter wehrenden Gespräche gleichsam berg an gegangen waren kamen wir an den Ausgang einer Höle / darein der Tag sein Strahlen / mit vollem Scheine fallen ließ; Hercinie aber verschwand ehe wir es gewar worden / und kam uns weiter nicht zu Gesichte. Wir wendeten uns gegen der Gretten / und ehrten die Nimpfe und den Ort / darinnen wir so merckliche[72] und wunderbahre Sachen gesehen und erfahren. Ob uns auch zwar die Gelegenheit des Gefildes da wir heraus gegangen etwas seltzam für kam / so kunten wir doch aller Beschaffenheit nach fast erkennen / daß wir eben an der andern Seiten des Berges / wo wir zuvor hienein gelassen worden / seyn musten / stiegen also gemach und gemach gegen der Spitzen zu. Wir waren noch ziemlich ferren von der Höhe / als sich bey so lieblichen Wetter dennoch ein dünner schnee sehen ließ / der aber auff der Erden / alsobald zu Taue und Wasser ward. Weiter hienauff war es gantz heiter und stille; da wir dann nachfolgendes Gelübde in einen Lindenbaum eingeschnitten funden:


Du Geist der du allhier bewohnst den öden Plan /

Du seyst auch wer du wilt / wann ich voll bringen kan

[73] Was mein Gemütlle sucht durch deine Kunst und Rath

So will ich dier allhier an dieser grünen Stadt

Erhöhen ein Altar / dar auff zur Danckbarkeit

Ein Opffer das du liebst soll brennen jederzeit

Du Riesen Herr / du Artz / du Berg-Gott / komm herfür;

Der jene so dich ehrt erwartet deiner hier.


Dieser / sieng Nüßler an / hat sich auch bereden lassen / es sey ein Rübe-Zahl allhier / wie ihn die jenigen nennen / die ihn nie gesehen haben. Wir sind eben auff den rechten Ordte / gab ich zur Antwort / da er seyn soll / und nicht ist. Ich habe gleichwohl vernommen / ihr Schlesier / sagte Venator, es solle nicht gar richtig bey euch seyn. Freylich[74] nicht fing ich an; denn es liegt einer hier oben begraben der nicht mer lebet. Ich weiß wohl / redete Buchner / dar zwischen / daß ihr alle drey dem Hauffen zugethan seyd der nichts übrigs glaubet: Was aber durch lange Erfahrung bestetigt ist / und die Augen selbst sehen / das kan das Hertze ja glauben. Mit einem stinckenden Aase / sagt Nüßler / ist sonst wohl wenig an zufangen. Darwieder bin ich auch nicht / spricht Buchner; wiewol manches ehe verdirbet als ein anders. Ich habe vielmahl gehöret / wann einen der Donner erschlagen hat / daß sein Cörper nicht verfaulen; und wann einem mit Gifft vergeben ist / daß das Hertz soll unverdorben bleiben. Ein Mensch der messig gelebet / wird nicht so bald verwesen / als einer so durch schwelgen v. Vollbretigkeit seinen Leib zu einer Pflitzen gemacht hat / da alle Feüchtigkeit[75] und Flüsse hienein geronnen. Habt ihr nie gesehen / das den Todten / die Haare und Nägel gewachsen / sonderlich den jenigen die Jupiter abwäscht / Apollo salbet und trucknet / welchen / fragt Venator? den gehangenen / meine ich / spricht Buchner / denen die Geister plötzlich umbzwenget und zugeknüpffet werden. Hier von nun kan man mehrentheils natürliche Ursachen geben: Das aber der Menschen Seelen sich in Gestalt der Verblichenen Leiber sehen lassen / ist dermassen clar / das es keiner läugnen kan / der gleich noch weniger als ihr glaubet. Doch wollen wir den Birgman Rübezahl in diese Zahl nicht setzen: Dann angesehen daß er durch Zauberey gernffen wird so muß er weder eine fromme noch eine verdampte Seele seyn / weil sie beyde biß zu seiner Zeit unter der Hand des Gottes aller Götter sind / der sich mit Beschwerungen[76] nicht zwingen lest. So muß es dann der Teuffel seyn / fang ich an; recht also; sagt Buchner: Er ists leibhafftig; wie wol nicht alles bald der Teuffel ist / worfür man sonderlich sich bey Nachte / zu entsetzen pfleget. Natürlich sind die Flammen oder Irrwische umb die Gesümpffe; natürlich die Dünste / so offtmals in der Höhe wie Menschen / wie Thiere und andere Sachen herumm wandern: Natürlich in den Leibern / sonderlich gewissen Frauenzimmers / das seltzame Kurren / Zischen / Krechen / Bellen / daß nach gestalt der Sachen und Gänge von d' durchdringenden Lufft also geartet wird / und unerfahrnen Artzten eine Nasen drehen pflegt; und was dergleichen mehr ist. Wo bleiben dann die Säuffer / sagt Venator, die so ungewisser Augen / unstetigen Ganges / und seltzamer Einbildung sind? Wann sie den Kopff fallen lassen /[77] so kömpt es ihnen bißweilen für sie versincken; und wann die Stube ein Radt mit ihnen macht / so legen sie sich nieder / und erwischen mit beyden Händen den Boden: bald erhebt sich ein Sturm in ihren Ohren / daß sie meinen sie sind zur See und schauen wieweit es noch zu Lande ist; springen wohl über ihren eigenen Schattē / und sehen ihn für einen Graben / eine Katze für einen Löwen an; in Summa / schlaffen wachende / und fechten schlaffende; schreyen nach Pflastern / und wollen sich verbinden lassen. Auff diese Weise wird mancher bezaubert / sagt Buchner: aber ohne Schertz / ihr Brüder / von andern Gespensten / redet die gantze Welt / und von diesem viel Leute die hierumm wohnen; die ihn zuweilen in Form eines schönen Rosses / einer Kröten / eines Rabens / einer Nachteule / eines Bergmänlins / eines Münches und dergleichen[78] gesehen haben. Eines Münches? sagt Venator. Warumb nicht / gibt Buchner zur Antwort? Pflegt sich nicht der Teuffel in einen Engel des Liechts zu verkehren / und hastu nicht gehört / daß er dem Heyligen Martin in Gestalt des Heylands der Welt erschienen sey; Muß er dann eben / spricht Nüßler / umb diese Felsen und dunckele Hölen seinen Wohnplatz haben? Er ist / antwortet Buchner / ein Vatter der Traurigkeit / und bezeuget solches mit dē Einödē traurigē Ortē / da er zunistē pfleget. Vielleicht will er ihm hier durch ein grössers Ansehen wachē fāge ich an / weil ihm nicht unwissent / daß der so über uns ist / an den stillen und einfältigen Orten mit einfältigen Hertzen und ruhigen Gewissen von allen Zeiten her hat wollen geehrt seyn. Solches begehrten die ungöttlichen Götter / Rübezahls gleichē /[79] daß man ihnen nicht weniger zeigen solte; Wie dann die Alten nicht so sehr Helffenbeinerne und güldene Bilder / als dicke Büsche und das Geheime still schweigen darinnen angebetet / ja Wälder / Wiesen und See geheiliget / und sie mit Nahmen der Götter genennet haben. Die Dacier auch Berge hebt Buchner an. Freylich / sagte ich / Berge / und die jenigen so einen Schein der Göttligkeit zuerlangen sich darein verbergen / als Zamolves und andere. Ich meinte / sagt Venator, du würdest uns dergleichen in deinen weitleufftigen Berichten vō den Daciern ausfürlich machen. Zwar ich weiß nicht / ob es mir wie jenen Bergen gehen möchte etc.

Idem pag. m. 288. d.l. Hiernach stunden wir auff / und wanderten allgemach durch die Gefilde und Wiesen disseits und nach Mitternacht zu / wowir erstlich hiesiger Ort einander angetroffen.[80] Im herunter steigen sahen wir zwischen den Felsen und Hügeln drey tieffe Thäler / darinnen der Schnee / welcher niemals abzugehen pflegt / uns dermassen in die Augen gläntze / daß wir gleichsamb darvon geblendet wurden. Wir gerithen auch an einem heckigten und wüsten Ort zu einem See / dessen schwartzes und finsteres Wasser / darinnen weder Fisch noch geflügel gespüret ward / uns fast ein Grausē verursachte / kurtz darauff giengen wir durch ein kurtzes lustiges Büschlein / dessen Gelegenheit / wegen der Nähe noch eines andern kleinern Sees / der grünen Bäume / Berg-abrauschenden Bäche / und sonderlichen Anmutigkeiten einer Herbrige der Waldnimfen / eine Ruhe der Hirten / ein gelehrte Ertweichung der Poeten / ein Spatzier-Blatz der liebhabenden Gemüther zu zu seyn schiene: Wie wir denn an den[81] Stämmen der hohen Bäume unterschiedene Gedancken und Tichtungen Sinreicher Geister eingeschnitten funden / etc.

Bißhieher des fürtrefflichen Opitis Lobrede / so er von unsern Riesen-Gebirge gemacht / und unter andern auch drinne gedacht hat / wie gleichsam vom obgemelteden Poetischen Riesen Kriege der Riesen Berg benahmet sey.

9. Uber dieses ist auch der Riesen Berg dessentwegē sonderlich zubeobachten / so ferne stetiger Schnee drauff gefunden wird; wie wir aus des Herrn Fechneri Versen gesehen.

10. Es gibt auch zuletzte allerhand auserlesene Kräuter auff diesem Gebirge / welche sonsten weitleufftig beschrieben seyn von Schwenckfeldio im Hirschbergischen roarmen Bade. Doch gnug von gantzen Risen Gebirge / so ferne es unter die Schlesischen[82] rariteten gehörigt ist: Jetzunder folget ein ander Stückgen.

V. Zum fünfften / so ist auch das Edle Schlesien nicht minder in Beruff / und weit und breit bekand / wegen des sehr viel berüchtigten Rübenzahls; Doch wollen wir diesen Kautz noch anietzo etwas hindan setzen / und nach dem das übrige ein wenig zur gnüge wird auff den Schauplatz gebracht seyn; wollen wir ihn schon mit weit mehren hervor ziehen.

VI. Folget also zum sechsten Axungia Solis Chemicorum sonstē Terra sigillata Stregomiensis, oder Slesiaca, Germanica oder Sigillum Stregomiense, gele gesiegelte Schlesische Erde / wie sie so benahmet wird von Schwenckfeld, in fossilibus Silesiæ l. 3. p. 395. lt. 397. da axungia Lunæ, seu terra sigillata, candida benant wird. it. p. 398. da axungia Veneris, oder terra sigillata prassina verfällt etc.[83] Es soll aber solche heylsame und Medicinalische Erde gefunden werden bey Stregonium eine Stadt in Ducatu Swidnicensi, in den fodinis des spitzigen / oder D. Georgii Berge: und erstlich entdecket worden / durch Johann, Montanum, Medicum zu Strigaw. Sie wird aber mit grossen Fleiß in runde Küchlein formiret, und wenn sie probiret ist / mit einen Siegel bezeugnet / und soll die Krafft und Tugend haben / so sonsten der Lemniæ zugeeignet wird / etc. Da von Johannes Posthius also beym Hemelio d.l.p.m. 16.


Quando hominum generi vitâ nil dulcius usquam est,

Hanc quod custodit, languidulam aut reparat,

Quanti erit? hæc medicina tuo, Montane, reperta est

Ingeniô, in terræ visceribus penitis.[84]

Aurea nimirum terra illa, Axungia Solis

Dicta tibi, ipsô aurô carior & melior.

Namque fugare venena, atrasque evincere pestes,

Innumerisque potest esse medela malis.

Quod nequeat fulvum præstare dolentibus aurum,

Quod nequeant rubri lucida dona maris.

Exclamare licet: Nostri, o nova gloria, secli,

Montane, O Medicæ nobilis artis honos.

Per te naturæ thesauri, arcanaque tanta,

Hactenus in tenebris quæ latuere, patent.

Per te nostra avidis jam non Germania Turcis

Invidet, ac vastæ gentibus Armenia.[85]

Terram habeat jactetque suam Vulcania Lemnos:

Montano melior terra reperta meo est.


Besihe ferner hie von Schickfusium l. 4. Chron. p.m. 13. etc. Da er nicht alleine solcher Erden-Krafft und Nutzen specificiret; sondern auch das Epitaphium des Montani, mortus 1604. Mense Jun. d. 3. Anno atatis 72. setzet. Confer d.l. Schwenckfeldium

VII. Ferner wird auch keinen der Weisse unn klare Schlesische Schleyer; oder köstlich klein Leinwand / unbekant seyn; welcher in grosser Menge / sonderlich zu Hirschberg gemacht wird / und von dannen in sehr weit entfernete Orter gebracht soll werden / wie Schwenckfeld berichtet in Silesia Geogr. ante stirpes. Schikfusem l. 4. der Schlesischen Cronick p. 37. gedencket / daß drinnen ein grosser Garn und sein Leinwandhandel sey;[86] dessen sich beydes Edel und Unedel Gebrauch dardurch viel Geld in diß Land gebracht werde.

Sonsten ist dieses wohl verwunderns darbey werth / daß in solcher Hanthierung nicht allein die Weiber; sondern auch die Männer sich finden lassen: Fürnemlich auch was das Spinnen betrifft.

VIII. Es hat noch ferner auch Schlesien grossen Ruhm wegen der herrlichen Botanica, so drinnen ist / und weitleufftig von Schwenckfeldia beschrieben wird in 2. Büchern / gedruckt zu Leipzig Anno 1601. in Quartô, lateinisch. Und gehöret wohl sonderlich dahin die Rubia Silesia sativa, welche vor allen rühmet Lausius in orat. pro Germ. p.m. 67. und dessen Meldung auch thut der Schwenckfeld d.l.p.m. 334, 335 wie auch Henelius d.l.p. 11. auch Schickfusius l. 4. der Schl. Chronicke p.m. 37.[87]

IX. Eben falls ist auch Schlesien trefflich in gewünschten Geschrey kommen / durch ihre gesunde warme Bäder / oder per Thermas Hirsuhbergenses, welche sonderlich ihre Krafft an Johannis Tage sollen verspüren lassen: wie davon mit mehren Bericht thut Schickfusius l. 4. d.l. pag. m. 19. ante & post. t. Schwenckfeld.l. 3. foß. Silesiæ p.m. 398. etc.

X. Zum letztē ist es sonderlich rar, daß / über anderswo gegenwertiges Gold / in den Schlesischen Klüssen güldener Sand gefunden wirb: Als in Catro, Bohero, Zaco, Isara, Goldbach bey Gryphi Berg / S. Georgen Bach bey Hirschberg und andern Bächen in der Lignitz / Jaur / Schwidnitz / und Neiß / da noch heutiges Tages gut klares Gold gefunden wird zu dessen Zeugniß der Hochgebohrne Fürst und Herr / Herr Georg Hertzog Ligensis, zum öfftern[88] in Gewohnheit hat eine güldne Kette zutragen / welche aus dergleichen Schlesischen Flußgolde gesamlet und gemachet worden. Davon besiehe Henelium d.l.p. 13. Schwenckfeldium in foss. Sil. p. 368. doch was verwundern wir uns lange / über diesen Bach-Golde? haben doch die Schlesier gleichsam in ihren Backen Gold: Denn auffs wenigste hat ja bey ihnen ein Bauers-Junge einen güldnen Zahn in Maule gehabt / davon mit wenigen berichtet Schwenckfeld d.l. Anno 1593. in pagô Weigelsdorff. Ducatus Svidnicensis puero rustico Christophoro Mullero cùm septimo ætatis dentes ossei cecidissent, ac tales renati essent, unus eorum nimirum ultimus molaris in sinistra parte inferius productus fuit aureus, splendens perpulchrè, alter penultimus, ne secundo quidem anno rediit. In truttis, quæ ab id auratæ[89] dicuntur, aliquando reperiri aurú fertur: at in alio quocunque Animali multo minus homine innatum aurum fuisse à condito mundo nullum extat exemplum.


Das ist:


Im Jahr Christi 1593. ist in Dorffe Weigelsdorffe / in Fürstenthumb Swidnitz gelegen / geschehen daß einen Bauers Knaben Christoph Müller im 7. Jahre seines Alters die Beinerne Zähne zwar aus gefallen seyn / doch hat er in gegen andere wieder bekommen / und zwar unter solchen einen gantz göldnen / nemlich den letzten untersten Backenzahn auff der lincken Seit / welcher gar herrlich gegläntzet: der ander Zahn nach dem selben ist auch nicht in andern Jahre wieder gekommen. Nun schwatzet man wohl / daß in den Trutten / welche dannenhero Aurata heissen / bißweilen Gold gefunden werde: Aber[90] in irgend einen andern Thiere sonderlich in Menschen hat man von Anfang der Welt nicht gehöret / dz Gold solle gewachsen seyn.

(Kormannus de miracul. Mortuor. part. 4. c. 17. dicit ex populô Iliac aurum destillare.


Sihe günstiger Leser diese sind schier die vornembsten / oder doch etliche unter den stattligstē Miraclen und Kleinodien der herrlichen Landschafft Schlesien.

Doch wisse / daß noch das wichtigste / merckligste und possirligste Abentheuer zu erklären vorhanden sey; dadurch ebenfalls Schlesien sonderlich im grossen Beruff ist. Solches ist aber / wie schon oben berühret / und ietzund von Nöthen ist weiter aus zuführen / der Kauterwelsche Rüben-Zal. Von diesen nun damit wir ihn ja sein Recht thun / und kein denckwürdiges[91] Bißlein vorbey gehen; werden wir zubeschreiben / und zuerzehlen haben / abermahl nach Anlaß des Wortes Geographia,[92]


  • I. Grammaticam Synonymiam, oder die vielfeltigen Nahmen.
  • II. Etymologiam, oder wo solche Nahmē her derivirt werden.
  • III. Officium, oder was eigentlich sein Thun / Handel und Wadel sey.
  • IV. Gentile, oder wo er seine eigentliche Residentz habe.
  • V. Recesius, oder aber nicht auch zu Zeitē Abtrit darvon nehme.
  • VI. Antiquitas, oder ob man schon längste von ihme gewust habe.
  • VII. Promanatio, oder woher das Gespenste gekommen.
  • IIX. Habitus, oder wie es gestalt sey.
  • IX. Imago, oder des Rübenzals Bildnüß.
  • X. Annales oder die meisten bekandsten Gesichte.

(Die Nahmen)

Quelle:
Praetorius, Johannes: DaeMonoLogia RVbInzaLII sILesII. Leipzig, Arnstadt 1662, S. 1-93.
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