Rübezahl machet ein blind Feuer.

[133] Es sol vor wenig Jahren etlichen Wandersleuten wiederfahren seyn / daß / wie sie unterwegens auff dem Gebürge gewesen / einen grossen Busch brennend gesehen haben / zu welchem sie in geschwinder Eyl hingelauffen / und ihn haben aus der benachbarten Pfützen leschen wollen: Aber ie mehr sie Wasser mit ihren Hüten über hergiessen / ie mehr sol der Busch angefangen zu brennen haben / und weil sich dabey ein ziemlicher Wind erhoben / viel Asche auff die Löscher und vergebliche Feuerdämpfer gesprühet und geworffen[133] haben; Also / daß sie unverrichteter Sache davon zugehen / sind veranlasset worden: Da es hierauff sich begeben / daß / wie sie in ein Wirthshauß gerathen / daß sie lauter güldnen Staub / vor die vermeinte Asche / auff ihren Kleidern angetroffen / und also ihre angewandte Mühe wohl besoldet / und zugleich den Rübezahl auch hieraus erkennen lernen. Das heist Gold für Wasser geben / und arri pigmeutum für Asche verkauffen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 133-134.
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