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[310] Sie malt sich aus, die Heroine

Der Lieblingsdichtungen zu sein,

Clarissa, Julia, Delphine;

Durchstreift mit ihrem Buch allein

Den stillen Wald, um dort zu träumen;

Was sie bekümmert, im geheimen

Ihr Herz beseligt, Harm und Glück,

Es spiegelt ihr das Buch zurück.

Und während sie mit allen Sinnen

Bei fremdem Leid und fremder Lust,

Beginnt ihr Geist, halb unbewußt,

An ihn ein Briefchen auszuspinnen ...

Allein, was sonst mein Held auch war –

Ein Grandison doch nimmerdar.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 310.
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