XL

[328] So klingt ihr heitres Lied herüber.

Tatjana lauscht und zittert, fühlt

Nach Herz und Stirn, ob nicht das Fieber,

Das innen zehrt, sich endlich kühlt,

Das Rot von ihren Wangen schwindet –

Umsonst, nur immer mehr entzündet,

Entflammt sich ihr erregtes Blut,

Und heißer, heißer sengt die Glut.

So zappelt, mit den Flügeln schlagend,

Ein armer, bunter Schmetterling,

Den spielend sich der Knabe fing;

So kauert sich, vor Angst verzagend,

Ein Häschen in die junge Saat,

Wenn drohend ihm der Jäger naht.
[328]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 328-329.
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