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[307] Hm ja, die Töchter ... wer von beiden

War Tanja?« – »Jene, die so trüb

Und schweigsam, wie um uns zu meiden,

Ans Fenster trat und abseits blieb.« –

»Dich reizt die Jüngre?« – »Ja – weswegen?« –

»Mir wär' an jener mehr gelegen,

Wär' ich, wie du, apollbeseelt:

Den Augen deiner Olga fehlt,

Gleichwie van Dycks Madonnen, Leben;

Ihr Rosenlärvchen, prallgesund,

Gleicht dort dem Mond, der dumm und rund

Sich anschickt, uns Geleit zu geben.«

Wladimir wich der Antwort aus

Und schwieg verdrossen bis nach Haus.
[307]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 307-308.
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