XLIV

[274] Aufs neu dem Nichtstun preisgegeben,

Verstimmt, sich seelisch leer zu sehn,

Verfiel er drauf als löblich Streben,

Der Weisheit andrer nachzugehn.

Nun ließ er Haufen Bücher kommen,

Las, las, doch ohne Nutz und Frommen:[274]

Hier war nur Unsinn, Trug und Tand,

Dort weder Einsicht noch Verstand,

Kurz, lauter Schund von blöden Schreibern;

Die alten waren nichts mehr wert,

Die neuen dreist und gleich verkehrt.

Deshalb verließ er nächst den Weibern

Nun auch der Bücher staub'ges Chor

Und überwarf's mit Trauerflor.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 274-275.
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