XLIX

[277] O Adrias kristallne Wogen!

O Brenta! Doch – ich schaue euch,

Geschwellten Herzens hingezogen

Zu eurer Klänge Zauberreich!

Sie sind Apollos Enkeln teuer

Und mir durch Albions stolze Leier

Längst innig kund in tiefster Brust.

Ich will in sel'ger Nächte Lust

Italiens goldne Wonnen schlürfen,

In stiller Gondel zärtlich warm,

Venedigs holde Maid im Arm,

Bald stumm, bald plaudernd schwelgen dürfen,

Bis meinen Lippen süß vertraut

Petrarcas und der Liebe Laut!

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 277.
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