LIV

[279] Zwei Tage lang gefiel die Stille,

Das freie Land ihm wirklich gut,

Der dunkle Wald, die Saatenfülle,

Des Bächleins leise Murmelflut;[279]

Am dritten schien der Fluren Segen

Ihn freilich kaum noch anzuregen!

Und endlich ließ ihn alles kalt.

Ihn drückte nun auch hier sehr bald

Dieselbe Langeweile nieder,

Wie dort bei Prunk und Stadtgewühl,

Theater, Ball und Kartenspiel.

Der alte Trübsinn kehrte wieder

Und hing ihm wie sein Schatten an,

Wie Weiber am geliebten Mann.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 279-280.
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