XXII

[384] Wenn mit der Morgenröte Prangen

Der neue Tag herniederlacht,

Bin ich vielleicht schon eingegangen

Ins Schattenreich der Grabesnacht;

Versenkt in Lethes finstren Gründen,

Wird des Poeten Namen schwinden

Und bald verwehn. Nur du allein,

O Engel, wirst mir Tränen weihn,

Zu meiner Urne seufzend wallen

Und sinnen: ach, er war mir gut,

Sein ganzes Herz, in junger Glut,

In Glück und Harm war mein vor allen! ...

O komm, Geliebte, komm zu mir,

Dein Freund – dein Gatte ruft nach dir! ...«

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 384.
Lizenz:
Kategorien: