XXXVI

[391] Der Ärmste dauert euch, der eben

Noch voll von Glück und Poesie,

Bevor sich kaum sein schönes Streben

Entfalten durfte, ach, zu früh,

Den Tod empfing! Und Jugendfülle,

Sein Wissenstrieb und hoher Wille,

Gelenkt von keuschem, edlem Sinn,

Sein glühend' Herz – wo sind sie hin?

Wohin sein Drang nach Licht und Klarheit,

Der Liebesreichtum seiner Brust,

Sein Abscheu vor gemeiner Lust,

Und du, Begeistrung, Quell der Wahrheit,

Die seiner Träume Schöpferflug

Zu himmlisch reinen Sphären trug?

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 391.
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