XXI

[337] Da ist man doch bei hübschen Kindern,

Was Liebe angeht, besser dran,

Weil kein Zerwürfnis uns behindern,

Die zarten Rechte schmälern kann.

Gewiß, doch wenn die Moden wandeln,

Die Launen nach Belieben handeln,

Der Eigensinn sein Ziel erreicht –

Ach, Weiberart ist federleicht!

Zudem, weil ehelich verbunden,

Ein keusches Täubchen vorsichtsvoll

Des Gatten Ehre hüten soll.

Ist auf versprochene Schäferstunden

Für uns mitunter kein Verlaß ...

Mit Liebe scherzt ja Satanas.
[337]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 337-338.
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