[Widmungsschreiben]

Dem gelarten wolgeachten ∙ / ∙ und Erhafftigen Steffano Reich von Kala / meinem besondern guten gönner und freunde


Gottes gnad und barmhertzigkeit durch Christum Jhesum unsern heylandt / Sey mit euch Wolgelarter freundlicher lieber Steffane / besonder gönner und freundt. Ich hab zur zeit die geschieht oder wie es etzliche achten / das geistlich geticht / von der gotfürchtigen und keuschen Frawen Susannen / in ein geistlich spiel verfasset / was ich damit gesucht / ist aus dem beschluß und vorred zu vornehmen / So ist auch one das solcher spiel nutz vor mir / von andern / und sonderlich von D. Martin Luther / in der vorrede Judit und Tobie zum mehrern theil angezeigt (und darumb von mir weiter one not) nemlich under andern / das dadurch der jugent gottes wort und werck mit lust werden eingebildet / Weil ich nu solchs über das /eurem vaterlandt zu ehren und freundlicher letz / mit etzlichen Bürgern daselbst agirt und gespilet / hab ich mirs lassen gefallen / euch das zu zu schreyben euch damit / wiewol one das dahin geneigtem / doch etlicher maß ursach zu geben / das / wie ich mit diesem unnd anderm gern gewolt / ihr / der ihr mit mehrerm und besserm wol künd / euch / wie ihr dann bißher gantz vleissig gethan / auch forthin nit nachlasset zu bevleissen / das nach Gott / eur vaterlandt müge eurer rhüm / ehr / und freud / und eure junge mitbürger zur zeit meine liebe discipel / zu aller gotseligkeit / tugent und erbarkeit an euch / ein fruchtbarlich exempel haben / Dazu euch dann Gott der Vater aller gnaden /durch Christum gnediglich wöl helffen / welchem ich auch hiemit euch / und daneben diss geticht eurer lieb freundlich thue bevelen / des Versehens / ihr werds von mir wo nicht seiner wirdigkeit / doch eurer freundlikeit halben im besten erkennen. Datum zu Zwickaw etc. 1535.


Paulus Rebhun. E W.[7]

Quelle:
Paul Rebhun: Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen. Stuttgart 1967, S. 7-8.
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