Zehenter Auftritt

[279] Feuerfax, Friedenschild und die Vorigen.


FEUERFAX. Schuldiger Diener, meine Herren!

FRIEDENSCHILD. Serviteur, Messieurs.

JOHANNES. Willkommen, Herr Hauptmann, Momflere. Friedenschildchen, auch willkommen.

FRIEDENSCHILD. Serviteur, Herr Bruder, wie steht's? Was machst du Gut's?

JOHANNES. So, es muß sich noch leiden, gottlob. Setzt euch doch nieder.

FRIEDENSCHILD. Wir werden nicht lange verziehen.[279]

JOHANNES. Was wollt ihr denn trinken?

FRIEDENSCHILD. Was hast du denn Guts?

JOHANNES. Sekt, Alakantenwein, Neckerwein, Moseler, Spanischen, Rheinwein, auch Landwein, gottlob.

FEUERFAX. Ich mag keinen Wein trinken, ich habe bei Hofe viel gesoffen.

JOHANNES. Was willst du denn?

FEUERFAX. Herr Bruder, laß uns nur ein gut Glas Bier geben.

JOHANNES. Ich habe kein Bier.

FRIEDENSCHILD. Hier steht ja welches auf dem Tische.

JOHANNES. Warum wollt ihr aber keinen Wein trinken?

FRIEDENSCHILD. Es ekelt uns für den Weine so. Wir haben bei Hofe so viel gesoffen.

JOHANNES. Dicke!

WALPE. Mein Schatz?

JOHANNES. Hole ihn' doch nur ein Glas Bier.

WALPE. Ja, lieber Mann. Gehet ab.

LEANDER. Die Herren setzen sich doch zu uns an dem Tisch her.

FEUERFAX. Wir werden nicht lange verziehen.

FRIEDENSCHILD. Wir müssen wieder zu dem Herrn Grafen nach Hofe gehen.

LEANDER. Mögen Sie doch so lange warten, als Sie wollen. Deswegen können Sie sich ja wohl niedersetzen.

JOHANNES. Setzt euch doch nieder, es ist ja Platz genug da. Sie setzen sich.

FRIEDENSCHILD. Wird das Bier bald kommen?

JOHANNES. Es ist gleich da.


Quelle:
Christian Reuter: Werke in einem Band. Weimar 1962, S. 279-280.
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