[Widmungsschreiben]

[4] S. T.

Allerseits

hochgeneigte

Herren,

wertgeschätzte Gönner etc. etc.


Was sonst Terentius und Plautus hat geschrieben, wird der gelehrten Welt wohl nicht sein unbekannt; was vor Komödien in Frankreich übrigblieben, als Moliere starb, weiß fast das ganze Land. Ja was noch andre mehr, die ich hier nicht will nennen, von solchen Sachen auch der Presse anvertraut; so wird doch jedermann mit gutem Recht bekennen, daß er noch niemals hat die ehrl'che Frau geschaut. Ist die Historie gleich kundbar den und jenen, weil aus französ'scher Sprach dieselbe übersetzt, muß doch der Klügste selbst zum öftern etwas lehnen aus unbekannter Schrift, woran er sich ergötzt. Ich hoffe, man wird mir auch dies nicht übel deuten, daß ich bisweilen wo ein Sprichwort angeführt. – Indessen sei das Spiel hier denen braven Leuten, die man Studenten heißt, gehorsamst dediziert. Sie nehmen's gütig auf und bleiben doch geneiget mir und der ehrl'chen Frau; das bittet zum Beschluß in Untertänigkeit, der sich stets dienstbar zeiget und allezeit verbleibt

Ihr Knecht

Hilarius.[4]

Der Schauplatz zeigt die Stadt Plißine und im Prospekte ein Wirtshaus.


Quelle:
Christian Reuter: Werke in einem Band. Weimar 1962, S. 4-5.
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L'Honnête Femme oder die Ehrliche Frau zu Plißine
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