23. Dat Best

[259] De Amtmann let sin Buren kamen,

Un as de Buren sünd tausamen,

Dunn höllt hei ehr 'ne hellsehe Red':

Wo hei dat makt an ehre Städ',

Dat s' ehren Vurtel man nich wüßten

Und dat sei't anners maken müßten,

Sei künn'n em ihrlich dat tau glöwen,
[259]

Dat s' an em einen Vader hadden;

Sei hadden würklich keinen Schaden,

Wenn s' em ehr Geld herute gewen;

Un blot ehr eigen Bestes wull'e.

»Wie leicht«, so slot'e, »Leute, läßt es

Sich einsehn: ich will euer Bestes.«


De Buren trecken mit de Schuller,

Denn so 'n oll Bur is hellschen tag,

Un dreih'n den Haut vör ehre Mag'

Un dreihen bet un dreihen duller

Un stahen stumm dor Mann vör Mann

Un kiken up de Tehnenspitzen.


De Amtmann fängt nu wedder an:

Hei för sin Part woll ehr blot nützen,

Hei wir jo ümmer för sei west,

Hei wull wohrhaftig blot ehr Best.


Dunn seggt tauletzt ein von de Ollen:

»Herr Amtmann, ja, dat glöw wi all,

Doch wenn ick't ihrlich seggen sall:

Uns' Best wull'n w' doch för uns behollen.«

Quelle:
Fritz Reuter: Gesammelte Werke und Briefe, Band 2, Rostock 1967, S. 259-260.
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