3.

[604] Den Teichen und den eingerahmten Weihern

verheimlicht man noch immer das Verhör

der Könige. Sie warten unter Schleiern,

und jeden Augenblick kann Monseigneur


vorüberkommen; und dann wollen sie

des Königs Laune oder Trauer mildern

und von den Marmorrändern wieder die

Teppiche mit alten Spiegelbildern


hinunterhängen, wie um einen Platz:

auf grünem Grund, mit Silber, Rosa, Grau,

gewährtem Weiß und leicht gerührtem Blau

und einem Könige und einer Frau

und Blumen in dem wellenden Besatz.

Quelle:
Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Band 1–6, Band 1, Wiesbaden und Frankfurt a.M. 1955–1966, S. 604.
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