Tabakhaus zum Hausdichter

[232] Gelegenheitsdichtungen brachten mir erfreuliche Einnahmen. Ich schrieb Gedichte und Liedertexte für Vortragskünstler, Vereine und festliche Veranstaltungen. Ein Bauersmann zahlte 40 Mark dafür, daß ich ihm einen Kartoffelnamen erfand. So hatte ich mir nach und nach fünfhundert Mark zusammengespart, mit denen ich nun etwas unternehmen wollte.

In der Zeitung wurde ein Zigarrengeschäft angeboten. Das kostete ungefähr soviel, wie ich besaß. Ich kaufte es.

Ein Laden in der Schellingstraße Nr. 23, also ganz nahe vom »Simplizissimus«. Die Einrichtung bestand aus einem Regal, einem Ladentisch und zwei großen Wandspiegeln. Das lieh mir eine Zigarettenfirma, deren Fabrikate ich dafür bevorzugen mußte. Die gute Tante Seele stiftete Stühle, Haushaltsgegenstände, und was ich sonst noch zu meiner Bequemlichkeit gebrauchen konnte.

Ich machte mich nun daran, den Laden recht originell auszustatten. Das tat ich in ebenso kindischer wie geschmackloser Weise. Das Ladenschild ließ ich gelb anstreichen und darauf mit blauen Buchstaben schreiben: »Tabakhaus Zum Hausdichter.« An der Tür las man »on parle français«, »english spoken«, sowie einige Phantasiezeichen, die so taten, als verstünde ich Chinesisch. Ein stud. med. lieh mir ein menschliches Gerippe. Das legte ich ins Schaufenster, wo es zwischen Zigarrenkisten und Zigarettenschachteln herumwühlte. Dazu einen Riesenkäfer, ferner künstlich ausgestopfte Gebilde, die wie exotische Tiere aussahen, Bilder, Stiche »verkäuflich« und Totenköpfe aus Gips. Das Innere des Ladens schmückte ich ebenfalls aus mit Bildern, Photos, Büchern, läppischen Inschriften und Trophäen aus meiner Seefahrtszeit. Dazu ließ ich Karten drucken: »Haben Sie schon das merkwürdige Geschäft gesehen Tabakhaus Zum Hausdichter Schellingstr. 23?« Diese Karten steckte ich frech und heimlich im Münchner Glaspalast an die ausgestellten Gemälde.

Im März 1909 wurde der Laden eröffnet. Dunajec wimmerte auf seiner Geige. Lygia Romero, Mary Wacker und ein paar andere Künstler saßen bei mir. Es gab Kognak. Die ersten Kunden stellten sich ein, meist wohlhabende Bekannte aus dem »Simpl«,[233] die groß einkauften. Es ließ sich alles gut an. Draußen auf der Straße staute sich eine neugierige Menge, die das Gerippe bestaunte und Hoffmanns Erzählungen lauschte.

Aber bald tauchten die ersten Sorgen auf. Eine ältere adlige Dame stellte sich als Besitzerin des Hauses vor. Sie war sehr aufgebracht darüber, daß ich ihren Laden bezogen hätte, ohne mich ihr vorzustellen. Und das gelbblaue Ladenschild müßte abgeändert werden, da sie nur schwarzgoldene an ihrem Hause duldete. Dann kam der Hausmeister, der nebenher Meyers Konversationslexikon vertrieb. Auch er hatte Beschwerden, deutete aber an, daß er ein Auge zudrücken könnte, wenn ich Meyers Lexikon auf Abzahlung bestellen würde. Dann kam die Polizei. Es ginge nicht an, daß ich eine Volksansammlung verursache, die den öffentlichen Verkehr störte. Ich mußte das Gerippe entfernen. Dunajec durfte nicht mehr spielen. Dann kamen Malerchen und Dichterlinge, um mich reichen Geschäftsmann anzupumpen.

Ich litt unter diesen Kalamitäten sehr, weil ich sie ernster nahm, als sie es verdienten, und weil ich nervös war.

Denn nach Ladenschluß mußte ich in der Arcisstraße Seelchens Mutter Gesellschaft leisten, der kranken, mißtrauischen Dame aufmerksam und mäuschenstill zuhören, während ich doch Gedichte und Tabakbestellungen im Kopfe hatte. Um zehn Uhr abends ging ich dann zum »Simpl«, trug vor, schwärmte, lachte, redete, lernte Menschen kennen, wurde eingeladen, liebte und haßte.

Die offizielle Polizeistunde war drei Uhr. Häufig aber saßen wir dann noch hinter verschlossenen Türen bis zum hellen Morgen, um mit einem splendiden Sektgast weiterzuzechen oder über die Zwischenfälle zu klatschen, die sich im Verlauf der Nacht ereignet hatten. Es kam Kathi nicht auf die Geldstrafe an, die sie zahlen mußte, wenn der böse, unbestechliche (nicht der gute, bestechliche) Schutzmann uns erwischt hatte.

Im Mai wurde das siebenjährige Stiftungsfest gefeiert. Kathi verstand es meisterlich, ihr Lokal zu füllen. Sie fand immer wieder neue Jubiläen heraus oder sonstige Anlässe, die gefeiert werden mußten. Um die Popularität zu erhalten und zu steigern, die sie und ihr Lokal längst hatten, besuchte sie alle anderen Münchner Lokale und die Theater und Konzerte und Ausstellungen. Weil sie dabei nicht allein sein mochte, nahm sie sich immer ein paar von ihren Künstlern mit, die sie dann auswärts mit Sekt, auf der Oktoberwiese mit Brathühnern und Starkbier bewirtete.[234]

Sie brauchte mehrere Stunden und mancherlei Hilfsmittel, um sich herzurichten und anzukleiden. Weil sie sich für die Abendbeleuchtung schminkte, sah ihr Teint am Tag auf der Straße ein bißchen ordinär aus. Aber ihre repräsentable Erscheinung, ihre prächtige Kleidung und vor allem der Scharm ihrer Augen machten das wieder gut. Sie wurde überall froh empfangen, Hunderttausende kannten und verehrten sie. Viele beschenkten sie mit Schmuck und anderen wertvollen Dingen, die Maler mit Bildern, von denen manche später wertvoll wurden. Kathi nahm uns Künstler auch oft mit nach ihrer Villa Kathis-Ruh in Wolfratshausen.

Aber das weitverbreitete und von ihr selbst geschickt genährte Gerücht, daß sie eine Mäzenin sei und arme Künstler unterstütze, entsprach nicht der Wirklichkeit. Kathi Kobus schenkte niemals jemandem etwas, ohne Gegenleistung zu fordern oder ohne geschäftlichen Vorteil daraus zu ziehen. Und sie nutzte die Kräfte, die in ihrem Dienste standen, bis aufs äußerste aus. Vielleicht mußte das so sein. Anders hätte sie ihr Unternehmen wohl nicht so hoch gebracht.

Eines Abends kam der begabte Maler Constantin Holzer mit einem Freund ins Lokal. Holzer rief: »Kathi, mein Freund und ich wollen heute nacht um elf Uhr nach Paris fahren. Willst du mir vierzig Mark leihen?«

»Leihen nicht, aber schenken. Du schenkst mir dafür ein paar Bilder.«

Kathi zahlte ein Auto, damit Constantin einen Stoß seiner Bilder herbeischleppen konnte. Sein Freund freute sich, daß die Sache klappte, und bestellte indessen bei der Kellnerin eine Flasche Sekt. Constantin brachte die Bilder. Kathi, die einen guten Instinkt für Kunst hatte, wählte sich die besten aus und zahlte dem Holzer vierzig Mark. Der bestellte vor Freude darüber die zweite Flasche Sekt. Es mag sein, daß Kathi die dritte spendierte. Aber die vierte zahlte wiederum Constantin. Um zwei Uhr nachts saßen die zwei Freunde noch im »Simpl«. Beide hatten ihr Geld dort verjubelt und waren statt nach Paris in einen großen Rausch gefahren.

Mein Interesse an dem Zigarrengeschäft ließ allmählich nach. Das Geschäft ging immer schlechter, ich selbst war mein bester Kunde. Es kam vor, daß ich den Laden für zwei Tage im Stich ließ, ohne die Tür abzuschließen oder auch nur zuzuklappen. Niemals wurde mir in der Zeit etwas gestohlen.[235]

Später engagierte ich eine Verkäuferin, ein braves, ehrliches Mädchen, zu dem auch ich brav war und blieb, obwohl sie angeblich oft geträumt hatte, daß ich sie geküßt hätte. Ich war überhaupt im Laden nie der dreiste und übermütige Mensch wie im »Simpl«, sondern fühlte mich im Geschäft ganz als kleiner, bescheidener Zigarrenverkäufer. Als mein Bruder einmal nach München kam und mich drei Tage im Laden vertrat, war er zu meiner Verkäuferin keineswegs so schüchtern wie ich. Aus der Buchführung ersah ich dann, daß er in den drei Tagen nur fünfzig Pfennige Umsatz gemacht hatte.

Wenn nach Polizeistunde im »Simpl« noch eine lustige Runde beisammen war, die gern weiterzechen wollte, zogen wir manchmal mit Schnapsflaschen und Hockern im Gänsemarsch über die Straße nach meiner Tabaksbude.

Am 7. August 1909 fuhr ich zur Hochzeit meiner Schwester nach Leipzig. Eine ordentliche Hochzeit mit kirchlicher Trauung, mit Equipagen und Festmählern. Als ich meine Tischdame abholte, die mir zu mager war, bat ich sie gleich um die Erlaubnis, mich gar nicht um sie kümmern zu müssen, sondern mich anderen Damen widmen zu dürfen. Sie erwiderte, das entspräche ganz ihrem eigenen Wunsche.

Für den Wolfratshausener Verschönerungsverein hatte ich zu einer Festlichkeit ein längeres Gedicht geschrieben, das die Verschönerungsvereine verulkte. Das sollte ich mit Koppel in Wolfratshausen vortragen. Nachdem ich es aber dem Vorstand zunächst einmal privat vorgelesen hatte, zahlte mich dieser aus und riet mir, schleunigst abzureisen.

München war damals keine bornierte, sondern eine lebendige, schöne Stadt. Das Königshaus lebte und ließ leben. Man zog fremde große Künstler und Gelehrte nach München, und das wirkte sich nach allen Seiten im besten Sinne aus. Man war fleißig und vergnügt. Damals ging's im »Simpl« dementsprechend zu.

Kathi hatte viel Humor, und sie lebte und ließ leben. Sie konnte dabei zwischendurch ein Vampyr, ein Löwe, ein Drache sein Einmal riß ihr ein bekannter Maler vor Wut coram publico die Perücke vom Kopf. Es kamen unerhörte Schlägereien im »Simpl« vor. Der serbische Bildhauer Wingo zertrümmerte die großen Fensterscheiben – Und wieviel Gläser zerschellten dort in Begeisterung oder Empörung.

Eines Nachts saßen zwei Damen mit Riesenhüten und malerischen[236] Schultertüchern dort schüchtern im Gedränge. Ich überreichte ihnen zwei Rosen und ward so bekannt mit ihnen. Zwei Baltinnen aus Riga. Sie nannten sich Wanjka und Fanjka. Fanjka war eine Lehrerin, spießbürgerlich und hysterisch, worüber ich mir aber erst viel später klar wurde; Wanjka eine sehr begabte, arme Malerin, der ein Stipendium die Reise nach München ermöglicht hatte. Für beide war der Besuch im »Simpl« ohne männliche Begleitung ein verwegener Entschluß und ein ungeahnt künstlerisches Erlebnis. In Riga wäre das aus gesellschaftlichen Rücksichten nicht möglich gewesen. Ich lud die Damen ein, mich doch einmal in meinem Tabaksladen zu besuchen. Das taten sie denn auch, aber es kostete sie viel Überwindung. Dann befreundeten wir uns etwas und mehr und mehr, und ich besuchte sie in Dachau, wo sie Natur und Menschen studierten, skizzierten und sich amüsierten. Mit Pinsel und Klampfe in der bayrischen urwüchsigen Gemütlichkeit und Derbheit.

Nachts nach dem »Simpl« fuhr ich noch nach Dachau und nahm ein Zimmer im Gasthof Ziegler. Weil ich dort, bevor ich die Baltinnen aufsuchte, auf der Terrasse dichten konnte, mit einem weiten Blick auf herrlichen Sonnenaufgang.

Hinterher besuchte ich Wanjka und Fanjka. Sie zeigten mir, was sie gemalt hatten, und führten mich zu neu entdeckten Motiven, die sie malen oder zeichnen wollten. Auch malten sie mich selbst.

Ich wußte, daß das nicht leicht war. Alle Maler im »Simpl« und auch fremde hatten sich an mir versucht. Meine lange Nase und mein zackiges Profil reizten zur Karikatur. Aber mir scheint, daß die meisten Maler über der Karikatur das Porträt vergaßen.

Wanjka, Fanjka und ich zogen mit Mohnblumen geschmückt durch die Dorfstraßen. Längst nannten wir uns du. Wir sangen, und ich trieb allerlei Übermut, der die Mädchen genierte und doch gleichzeitig amüsierte. Die dunkeläugige Wanjka rauchte eine Zigarette nach der anderen.

Wir lagerten uns im Grünen. Die Mädchen erzählten von ihrer Heimat, von ihrer Kindheit, von der Revolution, die sie in Riga erlebt hatten. Fanjkas Bruder war als Knabe von einem Letten »aus Laune« ermordet worden.

Beide Mädchen hatten keine Eltern mehr und mußten sich selbst ernähren. Fanjka und Wanjka waren tapfere und bescheidene Menschen.

Einmal saß ich wieder bei Aufgang der Sonne auf der[237] Zieglerschen Terrasse. Um diese Stunde war kein anderer Gast dort.

Da stürzten von zwei Seiten zwei Gendarme herein und packten und befühlten mich mit dem Rufe: »Haben Sie Waffen bei sich?«

»Ja, einen Bleistift.«

»Haben Sie einen Ausweis bei sich?«

»Nein.«

Ich wurde zur Wache geführt, von einem Wachtmeister ins Verhör genommen. Ich fragte, was ich verbrochen haben sollte.

Ja, es wäre doch verdächtig, daß jemand jeden Morgen so früh nach Dachau käme und soviel auf Zettel schriebe.

Man holte telephonisch Auskunft über mich ein. Dann wurde ich entlassen.

Neue Bekannte im »Simpl«: Erna Krall, eine Philologie studierende Freundin von Wanjka.

Die aparte Lotte Pritzel, deren geschätzte Puppen gar keine Puppen, sondern grazile Kunstwerke waren. Sie und. die ernste, tiefsinnige Dichterin Emmy Hennings trugen damals schon Pagenfrisur.

Walter Foitzick, ein witziger Kunsthistoriker und ein unterhaltender Gesellschafter.

Die begabten Maler Max Unold und R.J.M. Seewald. Unold besaß einen köstlichen Humor. Er konnte entzückend erzählen und vortragen.

Es hatte sich ein Konkurrenzlokal aufgetan, der »Serenissimus«. Ich schrieb ein Serenissimuslied dafür. Honorar dreißig Mark.

Exotische Prinzen, berühmte Verleger, bedeutende Kaufherren tauchten im »Simpl« auf.

Vergeblich versuchte ich, meinen Tabaksladen zu verkaufen. Es fand sich kein Käufer. Da ich für noch zwei Monate die Miete zahlen mußte, so wollte ich diesem Unternehmen, das ich so fröhlich begonnen hatte, auch einen lustigen Schwanz geben. Ich lieferte deshalb von nun an alle geforderten Waren gratis. Wenn ein Kunde zehn Queen verlangte, erhielt er zehn Queen (solange der Vorrat reichte). Fragte er: »Was kostet das?« so sagte ich: »Nichts!«

Die Wirkung dieser Geschäftsführung war ebenso amüsant wie interessant. Es gab Kunden, die empört waren und auf mich einhauen wollten. Was mir einfiele; sie ließen sich nichts schenken. Andere Kunden waren gerührt. Es kam vor, bis zu Tränen[238] gerührt. Und sie kehrten bald zurück, nicht um nochmal so billig einzukaufen, sondern um mir Gegengeschenke zu bringen. Meistens Bilder oder Bücher, weil sie aus der Ladeneinrichtung schlossen, daß ich Liebhaber davon wäre. Fälle von Ausnutzungen waren zu meiner Verwunderung recht selten. Witterte ich aber etwas dergleichen, dann reagierte ich lustig-sauer.

Hinter der Schaufensterscheibe hing eine Gardine, die für mich von innen durchsichtig war, mich aber den Straßenpassanten verdeckte. Zwei Studenten blieben stehen. Der eine sagte: »Du sieh mal, ... das ist ein ganz verrückter Kerl. Wir wollen einmal hineingehen und eine Zigarette verlangen, die es gar nicht gibt.« Das hörte und sah ich. Rasch war ich hinter der Theke. Die Studenten traten ein.

Was steht zu Diensten? Einer der Studenten sagte ungefähr so: »Ich möchte zwanzig Wapipa.«

Wapipa gab es natürlich nicht. Aber ich führte eine billige Blanko-Zigarette, die keine Inschrift trug. Davon packte ich zwanzig Stück ein.

»Was kostet das?«

Ich antwortete kurz, streng und vornehm: »Nun, das wissen Sie doch als Kenner der Wapipa, – zehn Mark!«

Und fasziniert von meinem vornehmen Blick zahlte der arme Dachs die hohe Summe von zehn Mark.

Am 31. Dezember 1909 erlosch meine Firma »Tabakhaus Zum Hausdichter«. Ohne Musik.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 6: Mein Leben bis zum Kriege, Zürich 1994, S. 232-239.
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