Zweite Scene.

[34] GHISMONDE.

Verstimmt sind die Harfen, die Lust ist verglüht,

Der prangende Garten verdorrt und verblüht,

Im Becher der Wein ist verduftet und schaal,

Krank ist mir das Haupt und das Herz zumal.

Du goldner Ring, du leuchtende Zier,

Wie sticht dein Glanz in das Auge mir!

Wie dringt er tief in das Herze mir ein,

Die Sinne verzaubert der magische Schein,[34]

Und wie diese Hand dich greift und hält:

Du bist die höchste Lust der Welt!


Quelle:
Carl Reinecke: König Manfred. Leipzig [o. J.], S. 34-35.
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