Epilogus.

[148] Diß ist das end von vnserm Spiel.

Wir haben euch bemühet viel

Vnd etwas auffgehalten lang;

Der Rector aber saget danck

Vnd wir deßgleichen in gemein

Allen, die hie erschienen sein,

Das sie zugsehn on vnterlaß

Vnd gewartet biß zum Beschluß.

Wolt Gott, wir köndtens in der that

Vmb ein Ehrnvhestn Wolweisen Rath,

Vmb ein Ehrwirdigs Predigampt,

Vmb Bürgr vnd Frembden allesamt

Hinwidr verschulden danckbarlich,

Vnser keiner wolt seumen sich.

Weil aber solchs nicht mag geschen,

So wolt jr zum besten verstehn,

Was wir jetzund gespielet habn.

Wir sind, wie jr seht, junge Knabn[148]

Vnd könnens nicht alles so machn,

Wie es sich wol gebürt zur sachn.

Gibt Gott sein Gnad zur ander Zeit,

Das wir auch werdn gelerte Leut

Vnd denn können dienen den Herrn,

Keinerley müh sol vns beschwern.

Mittler weil geb Gott Fried vnd Ruh,

Gesundheit vnd Wolfarth darzu,

Gesegn vnsern vleiß, ewr Narung,

Behüt für Sterben vnd Thewrung,

Das wir vnter seim Schirm vnd Schutz

Widrs Teufels vnd der Lestrer trutz

Mögn lernen, was Gott wolgefelt

Vnd nützlich ist der gantzen Welt,

Vnd nach dem Abscheid von der Erdn

All miteinander selig werden!

Das gib, HErr Gott, in Jhesus Namn!

Wer das begert, sprech mit vns Amen.
[149]

Quelle:
Georg Rollenhagen: Spiel vom reichen Manne und armen Lazaro. Halle a.d.S. 1929, S. 148-150.
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