6.

[188] Sei einsam, treibt dich dein Gemüth

Dich selber zu bezwingen!

Sei einsam, wenn dein Herz erglüht

Ein höchstes zu vollbringen!


Doch einsam fliehn aus der argen Welt

Weil du dich dünkst gerechter,

Nur deinem lieben Selbst gesellt,

Das macht dich alle Tag schlechter.


Quelle:
Otto Roquette: Gedichte, Stuttgart 31880, S. 188.
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