12.

[146] Nahe an Pfatter ist eine kleine Anhöhe, Hüterberg[146] genannt. Da hört man die Geister Kegel scheiben. Ein Bube wollte das Spiel mit ansehen, ward aber versprengt und kam erst in acht Tagen heim, ohne zu sagen, was er erfahren.

Einer wollte sich in der Nähe hängen: schon am Stricke hörte er wunderschöne Musik aus der Anhöhe heraus und er war den Leuten, die ihn abschnitten, gar nicht dankbar dafür, daß sie ihn abgehalten, zu den Geistern mit der schönen Musik zu kommen.

Von solcher Geistermusik geht auch anderwärts die Sage. In der Weiherlohe, am südlichen Fusse des Schellenberges, hört man am Dreykönigsabende wunderschöne Hörnermusik, die bis zur Staralou oder Störenlohe tönt.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 146-147.
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