1.

[355] Wenn dem Bauer bey einem Brande auch der Hund an der Kette mit verbrennt, so baut er sein Haus gewiß nicht mehr auf die nämliche Stelle: denn es würde in zwölf Jahren doch wieder abbrennen. Waldthurn.

Wer auf einem Hunde reitet, bekommt die hinfallende Krankheit; besorgte Mütter lassen es daher ihren Kindern nicht zu. Waldmünchen. Amberg.

Der Hund will seinen Herrn des Tags neunmal erretten, die Katze ihn neunmal umbringen. Gefrees.[355]

Um den Hofhund recht böse zu machen, gibt man ihm die Frucht des Hagedorns, die Wagenhülserlballen zu essen; die kleinen Samenkörner, welche die rothen, haarigen Haarwurzeläpfel enthalten, haben diese Wirkung. Tiefenbach.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 355-356.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Aus der Oberpfalz
Aus der Oberpfalz: Sitten und Sagen
Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19. Jahrhundert
Sagen und Märchen aus der Oberpfalz
Sitten und Sagen aus der Oberpfalz: Aus dem Volksleben