4.

[352] Der Böycherlbär bietet zugleich Gelegenheit, auf das Holzstehlen zu kommen. Für diese Fahrt ist die Fastnachtszeit die günstigste; denn an diesen drey Tagen geht der Teufel im Holz herum, ist der Teufel Förster, weßhalb auch kein Forstmann in dieser Zeit in den Wald gehen soll. Waldmünchen. Der Bauer hat also, wenn er den Teufel nicht fürchtet, von einer Waldstrafe nichts zu befürchten.

Kann er ferner in der Nacht auf den Fastnachtsdienstag unbeschrieen Holz stehlen, kommt er das ganze Jahr nicht auf: damit er aber auch unbeschrieen bleibe, breitet er beym Heimfahren des gestohlenen Holzes, besonders aber der ihm so nothwendigen Streu, die Sperrkette auf den Boden hin und fährt mit dem vollen Wagen darüber. Falkenstein.

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Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 2, Augsburg 1857/58/59, S. 352.
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