2.

[135] Der Schnee düngt; geht oder thaut auf; kracht, hartgefroren, unter den Füssen; tanzt, wenn die Flocken durcheinander wehen, der Wind drein kommt; beißt und geisselt, wenn er mager, dünn und scharf daher kommt und dem Wanderer an das Gesicht prallt; wird alt, oder schmutziggelb; macht eine Neu, wenn auf gefrorne hart getretene Bahn neuer Schnee fällt und die Fußstapfen sichtbar bleiben; wärmt; löst die Kälte auf, wenn er dick fällt; ist der Feind der Diebe, weil er ihre Spur verräth. – Der Schnee stinkt, wenn die Luft scharf und nebelig wird. – Der Nebel ist seine Mutter.

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Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 2, Augsburg 1857/58/59, S. 135.
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